Zeche Bickefeld Tiefbau, ehem. Maschinenhaus von Schacht Martin (Dortmund-Aplerbeck) / 21.10.2023

Bergbau


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Zeche Haus Aden 1/2, Doppelbockgerüst über Schacht…

Zeche Haus Aden 1/2, Doppelbock-Fördergerüst über…

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Protegohaube über dem ehem. Schacht 5 der Zeche Ha…

Blick auf die Schachtanlage Grimberg 1/2 der Zeche…

Zeche Monopol Schacht Grimberg 1/2, Fördergerüst ü…

09 Apr 2017 416
Die Geschichte der Zeche Monopol begann 1873 mit dem Abteufen des ersten Schachtes in Kamen (auf dem späteren Gelände der Schachtanlage Grillo 1/2 ). 1879 förderte man dort die ersten Kohlen zu Tage. Wirtschaftlich gesehen hatte die Zeche ganz gute Perspektiven und das Grubenfeld verbreitete sich im Laufe der Jahre Richtung Norden. Nachdem die Berechtsame der Zeche Monopol das heutige Gebiet von Bergkamen erreicht hatte, begann man 1890 damit, den Schacht Grimberg 1 abzuteufen. Benannt wurde dieser Schacht nach dem Mitbegründer des Bergwerks, Heinrich Grimberg . Schon im Jahr darauf erreichte man bei 453 m Tiefe die kohleführenden Schichten. 1894 begann die Förderung im Schacht Grimberg 1, der mit 760 m damals tiefster Schacht im Ruhrrevier war. Daneben wurde von 1894 bis 1896 Schacht Grimberg 2 niedergebracht. Für den Abtransport der Kohlen baute man eine 7 km lange Zechenbahn zwischen der neuentstandenen Monopol-Schachtanlage Grimberg 1/2 und der Ursprungsanlage Grillo 1/2. 1898 erfolgte die Übernahme der Zeche durch die Gelsenkirchener Bergwerks-AG . Mit der Schachtanlage Grimberg 1/2 begann durch den Arbeitskräftebedarf auch der starke Bevölkerungsanstieg im heutigen Bergkamen. Es wurden mehrere Zechenkolonien gebaut, die fortan das Landschaftsbild prägten. Als 1905 die Hamm-Osterfelder Bahn nördlich von Bergkamen eröffnet wurde, konnte Grimberg 1/2 an diese angeschlossen werden und war nicht mehr zwingend auf die deutlich längere Verbindung nach Kamen angewiesen. 1906 erwarb man weitere Einzelfelder, so dass Monopol mit knapp 100 km² das größte Grubenfeld im Ruhrgebiet besaß. Im gleichen Jahr nahm man auf der Schachtanlage Grimberg 1/2 eine Kokerei in Betrieb. Nachdem 1910 im Bergkamener Süden der Schacht Grillo 3 fertig gestellt wurde, richtete man über diesen eine erste untertägige Verbindung zwischen Grillo 1/2 und Grimberg 1/2 ein. 1913 förderte die Zeche Monopol insgesamt rund 1,1 Millionen t Kohle bei einer Belegschaftsstärke von 3000 Mann. Im Jahr 1923 wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht Grimberg 3 in Weddinghofen begonnen. Wegen der schlechten Wirtschaftslage 1927 musste zunächst der weitere Ausbau dieses Schachtes eingestellt werden. 1933 wurde die Zeche Monopol von der Essener Steinkohlenbergwerke AG aufgekauft, und man konnte die Arbeiten am Schacht Grimberg 3 fortführen. Direkt daneben wurde ab dem folgenden Jahr Schacht Grimberg 4 abgeteuft. 1936 ging die neue Monopol-Schachtanlage Grimberg 3/4 in Förderung. Auf Grimberg 1/2 begann man 1937 mit dem Ausbau der Nebenanlagen der Kokerei zu einer Fischer-Tropsch-Anlage für die Benzingewinnung aus Steinkohle. Die gesamte Fördermenge auf der Zeche Monopol betrug im gleichen Jahr 2,1 Millionen t (4100 Mann Belegschaft). Aufgrund ihrer ausgedehnten Anlagen blieb Grimberg 1/2 nicht von Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs verschont. 1944 wurde die gesamte Schachtanlage mit der Kokerei schwer getroffen, so dass auch die Grubenbelüftung ausfiel. Das hatte eine Schlagwetterexplosion zur Folge, bei der 107 Bergleute (darunter 78 Zwangsarbeiter) ums Leben kamen. Im Jahr 1945 trennte man die Schachtanlage Grimberg 3/4 von Monopol, und sie wurde fortan als eine selbstständige Zeche betrieben. Nach Behebung der Kriegsschäden nahm Schacht Grimberg 2 1947 wieder die Kohlenförderung auf. Bis 1952 bildeten die Betriebsbereiche Grillo und Grimberg 1/2 eine Einheit. Von da an wurden beide Anlagen betrieblich getrennt und jeweils eigenständig geführt. 1956 kam es zur Umwandlung des Besitzers in die Monopol-Bergwerks AG . Im Jahr 1966 wurde die Zeche Grimberg 1/2 mit Grillo wiedervereinigt, und 1970 erfolgte die Rückbenennung in Monopol. Gleichzeitig ging das Bergwerk in die neugegründete Ruhrkohle AG (RAG) auf. 1972 stellte man den Kohlenabbau und die Förderung im Bereich Grimberg 1/2 ein, so dass Grillo 1/2 alleiniger Förderstandort wurde. Da auch im Raum Kamen die Kohlenkrise einsetzte, drohte der Zeche Monopol im Laufe der 70er Jahre die endgültige Schließung. Um langfristig einen rentablen Weiterbetrieb gewährleisten zu können, beschloss der RAG-Aufsichtsrat 1974 den Ausbau des Anschlussbergwerks " Neu-Monopol ". Dazu wurden ab 1975 neue Grubenbaue von insgesamt 12 km Länge mit einer Vollschnittmaschine aufgefahren und die Tagesanlagen von Grimberg 1/2 umfangreich modernisiert. Schacht Grimberg 2 erweiterte man bis auf eine Tiefe von 1143 m. Außerdem wurde 1979 für die Wetterführung der Schacht Werne 3 von der Zeche Königsborn übernommen. Für den langfristigen Absatz entstand nördlich des Datteln-Hamm-Kanals 1978-81 das Steinkohlenkraftwerk Bergkamen , welches über eine 2 km lange Bandanlage mit dem Förderstandort Grimberg 1/2 verbunden war. Am 13. Oktober 1981 nahm die Zeche Neu-Monopol ihren Betrieb auf. Gleichzeitig wurde der Förderstandort Grillo 1/2 in Kamen aufgegeben und die Belegschaft nach Bergkamen verlegt. Unter Tage konnte man modernste Abbautechniken einsetzen, da die Flöze in diesem Bereich fast horizontal lagen. Der Name "Neu-Monopol" konnte sich wohl nicht lange durchsetzen, und so wurde die Zeche 1982 wieder in Monopol umbenannt. Nach nur 12 Jahren kam der Stilllegungsbeschluss für die Zeche Monopol in Bergkamen für Ende 1993. Über das ganze Jahr fanden Demonstrationen statt, Straßensperrungen, Betriebsbesetzungen, Auftritte im Fernsehen und viele Aktionen vor Ort, ohne dass dies eine größere Wirkung erzielte. Nachdem zunächst der Zusammenschluss mit der Zeche Haus Aden zum Verbundbergwerk " Haus Aden/Monopol " erfolgte, wurde dann Anfang 1994 die Förderung auf der Schachtanlage Grimberg 1/2 eingestellt. Ein Jahr später verfüllte man Schacht Grimberg 1 und ein Teil der Tagesanlagen wurde nachfolgend abgerissen. Der Schacht Grimberg 2 hingegen blieb weiterhin für Seilfahrt und Bewetterung in Betrieb. 1998 wurde er in das " Bergwerk Ost " integriert, das durch den Verbund von Haus Aden/Monopol mit der Zeche Heinrich Robert entstand und bis zur Stillegung im Jahr 2010 Kohlen unter Bergkamen abbaute. Heute haben sich auf dem einstigen Gelände der Schachtanlage Grimberg 1/2 mehrere Recycling-Unternehmen niedergelassen. Von den Tagesanlagen ist vor allem das Fördergerüst über Schacht Grimberg 2 erhalten geblieben, das Ende der 1970er Jahre im Rahmen des Ausbaus der Zeche Neu-Monopol entstand und mit 73 m Höhe zu den markantesten im Ruhrgebiet gehört. Die Bauweise als Stahlkastenstrebengerüst ist einmalig. Besonders auffällig waren die vier übereinander angeordneten Seilscheiben, von denen heute aber nur zwei erhalten sind. Schacht Grimberg 2 blieb noch bis 2019 für die Wasserhaltung offen und wurde danach verfüllt. Genauso imposant wie das Fördergerüst wirkt die große, gelbbraune Aufbereitungshalle , die aus Umweltschutzgründen gebaut wurde. Architektur und Farbgestaltung der modernen Tagesanlagen wurden damals auf das benachbarte Stadtzentrum von Bergkamen abgestimmt. Die Fischer-Tropsch-Anlage nördlich des Zechengeländes war bereits in der Nachkriegszeit zu einem großen Chemiebetrieb ausgebaut worden. 1967 wurde das riesige Werk von der Berliner Schering AG übernommen, welche seit 2006 zur Bayer AG gehört. Heute befindet sich hier die größte Produktionsstätte des Pharmabereiches von Bayer.

Zeche Monopol Schacht Grimberg 1/2, Protegohaube ü…

Reste von Lorenschienen auf dem ehem. Materialplat…

Fördergerüst von Schacht Grimberg 2 mit Maschinenh…

Zeche Monopol Schacht Grimberg 1/2, ehem. Verwaltu…

Hauptzufahrt zur Zeche Heinrich Robert (Hamm-Wiesc…


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