Zeche Bickefeld Tiefbau, ehem. Maschinenhaus von Schacht Martin (Dortmund-Aplerbeck) / 21.10.2023

Bergbau


Lore am Schacht Pörtingsiepen 1 (Essen-Fischlaken)…

Zeche Pörtingsiepen 2, Schachtabdeckung des ehem.…

Schachtabdeckung des ehem. Schachtes 2 der Zeche P…

Das letzte bauliche Relikt der ehemaligen Zeche Pö…

Seilscheibe, Erinnerung an die ehemalige Zeche Pör…

Erhaltene Stützmauer der ehem. Zeche Pörtingsiepen…

Zeche Richradt, Mauerreste der ehem. Schachtanlage…

Schachtabdeckung des ehem. Schachtes Dreckbank der…

Schachtabdeckung des ehem. Bergeschachtes der Zech…

Schachtabdeckung des ehem. Schachtes 3 der Zeche P…

Zeche Walsum, ehemaliges Gelände der Schachtanlage…

Schachtabdeckung des ehem. Schachtes Voerde der Ze…

Zufahrt zur ehem. Schachtanlage Voerde der Zeche W…

Ehem. Waschkaue, heute Grusellabyrinth NRW (Zeche…

Malakowturm mit Fördergerüst über dem ehem. Schach…

19 Mar 2017 491
Die Zeche Prosper gehörte zuletzt zum Verbundbergwerk Prosper-Haniel und war das letzte noch fördernde Steinkohlenbergwerk im Ruhrgebiet. Mit 162 Jahren besaß sie unter anderem von allen großen Zechen des mittleren und nördlichen Reviers die längste Betriebszeit. Im Jahr 1856 wurde durch Vertreter bekannter Unternehmerfamilien die Arenberg- sche Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb gegründet, um verschie- dene Grubenfelder im Raum Bottrop zu beantragen. Namenspatron dieser Aktiengesellschaft war der Herzog Prosper Ludwig von Arenberg , welcher das Bergregal im Vest besaß, also das Recht, Grubenfelder zu verleihen und gegen Zahlung eines Zehnten Bodenschätze gewinnen zu lassen. Mit dem Teufen des ersten Schachtes in Ebel ab 1856 begann der Bergbau auf heutigem Bottroper Stadtgebiet. Der Schacht lag nahe der Emscher und wurde zunächst " Maximilian " genannt. Er erreichte die flözführenden Schichten zwei Jahre Später in 181 m Tiefe und nahm 1860 die Kohlenförderung auf. 1863 erhielt die neue Zeche von der Aktiengesellschaft ihren Glück und Wohlstand versprechenden Namen „Prosper“ (von lateinisch glückhaft, segensreich). Etwa zum selben Zeitpunkt wurde ein erster Eisenbahnanschluss nach Oberhausen zur Köln-Mindener Bahnlinie fertiggestellt. Zum ersten (und einzigen) großen Unglück in der Zechengeschichte kam es bereits 1866: Bei einer Seilfahrt riss das Hanfseil des Förderkorbes, 14 Bergleute kamen ums Leben. Als Folge wurde im Schacht eine sogenannte Fahrkunst eingebaut, eine von nur wenigen im Ruhrgebiet. Gleichzeitig ging eine erste Kokerei in Betrieb. 1871 begann man mit den Teufarbeiten für den Schacht 2 , etwa 2,5 km nordöstlich von Schacht 1. Der neue Schacht erhielt einen aufwendig gestalteten Malakowturm mit polygonalen Ecktürmen und abschließendem Zinnenkranz und ging 1875 in Betrieb. Ein Gleisanschluss zum Abtransport der Kohlen bestand hier zur unmittelbar südlich verlaufenden Emschertalbahn , welche zwei Jahre zuvor eröffnet wurde. 1877 sind beide Prosper-Schachtanlagen untertägig miteinander verbunden worden und förderten gemeinsam über 300.000 t Kohle. In den 1890er Jahren begann man mit einem zunehmenden Ausbau der Zeche. Die Fahrkunst im Schacht 1 wurde demontiert und an seiner Stelle eine sichere Seilfahrtanlage errichtet. Bei Schacht 2 nahm eine weitere Kokerei die Produktion auf, außerdem wurde hier Schacht 3 niederge- bracht. Auch die erste Prosper-Anlage in Ebel wurde 1894 zur Doppelschachtanlage, als Schacht 4 in Betrieb ging, und 1902-04 teufte man dann hier den Förderschacht 5 ab. Das Grubenfeld Prosper vergrößerte sich im Laufe der Jahre, weswegen im nördlichen Feldesteil die Schächte 6 und 7 von 1906 bis 1912 niedergebracht wurden. Sie gingen anschließend, nach Herstellung einer untertägigen Verbindung zu den anderen Schachtanlagen, mit einer eigenen Kokerei in Förderung. Durch die konsequente Führung der Prosper-Anlagen als eigenständige Förderstandorte begann sich im dienstlichen Schriftgebrauch die Benennung der Schachtanlagen nach durchlaufenden Ziffern durchzusetzen. So wurde die Schachtanlage 1/4/5 künftig als " Prosper I ", Schacht 2/3 als " Prosper II ", und Prosper 6/7 als " Prosper III " bezeichnet. Wirt- schaftlich entwickelte sich die Zeche Prosper sehr vielversprechend und mit dem Bau mehrerer Zechensiedlungen für die Bergleute wuchs das damalige Dorf Bottrop langsam zur heutigen Stadt. 1914 ging ein zecheneigener Hafen am Rhein-Herne-Kanal in Betrieb, und 1917-21 teufte man auf Prosper II den Schacht 8 als neuen Förderschacht mit Doppelförderung ab. 1922 wurde die Arenbergsche AG für Bergbau und Hüttenbetrieb von der Rheini- schen Stahlwerke AG übernommen, welche im Rahmen der Weltwirtschaftskrise Ende der 20er Jahre umfangreiche Rationalisierungsmaßnahmen durchführte. So stellte man die Kohlenförderung auf der Anlage Prosper I ein und fasste sie fortan auf Prosper II zusammen. Des weiteren wurden die drei kleinen Kokereien auf den einzelnen Prosper-Schachtanlagen stillgelegt. An ihrer Stelle ging 1928 östlich von Prosper II die neue Zentralkokerei Prosper in Betrieb, die zu damaliger Zeit mit 1,6 Millionen t Koks pro Jahr als produktivste im Ruhrrevier galt. 1930 übernahm die Zeche Prosper außerdem noch das Grubenfeld der stillgelegten Zeche Arenberg Fortsetzung . Deren beiden Schächte 1 und 2 wurden an Prosper III angeschlossen und als Außenanlagen weiterbetrieben. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt Prosper II, wie auch viele Schachtanlagen des Ruhrgebiets, im Februar 1945 schwerwiegende Schäden durch Bombenangriffe . Die Reparaturarbeiten dauerten hier bis 1947 an, erst dann konnte wieder Kohle gefördert werden. In der Nachkriegszeit wurde die Zeche Prosper weiter ausgebaut, beispielsweise setzte man für den Abbau am Flöz nun Kohlenhobel ein. Gegen Ende der 1950er Jahre plante man den Aufschluss der nördlichen Felder bei Grafenwald und Kirchhellen, welche zuvor noch der Gutehoffnungshütte gehörten. In diesem Bereich begann man 1958 mit den Teufarbeiten für den Schacht 9 . Er wurde 1962 fertiggestellt und nahm, unter der Bezeichnung " Prosper IV ", den Betrieb als Seilfahrtschacht für das nördliche Grubenfeld auf. Damit begann nun der Bergbau unter Kirchhellener Gebiet. Auf der südlichsten Anlage Prosper I wurden dafür die Tagesanlagen gänzlich stillgelegt, die Schächte 1, 4 und 5 dienten nur noch zur Bewetterung. Gegen Ende der 1960er Jahre sind die Tagesanlagen von Prosper II umfangreich modernisiert worden, und der Schacht 8 erhielt einen 85 m hohen Betonförderturm mit vollautomatischer Gefäßförderung . Um den deutschen Bergbau weiter zukunftsfähig betreiben zu können, wurde 1968 die Ruhrkohle AG (RAG) gegründet, in die man 80% der damaligen Bergwerke in Deutschland zusammenfasste. Auch die Zeche Prosper ging im darauffolgenden Jahr in die RAG auf. 1971 erreichte das Bergwerk seine höchste Jahresfördermenge bei über 3,8 Millionen t Kohle. Im Jahr 1974 fasste die RAG schließlich die Zeche Prosper mit den Zechen Jacobi und Franz Haniel zum neuen "Bergwerk Prosper-Haniel" zusammen. Die in den darauffolgenden Jahren umgesetzten Maßnahmen zur Rationalisierung veranschaulichen die Nordwanderung des Kohlenbergbaus im Ruhrgebiet hier besonders. 1976 wurden die Schächte 1, 4 und 5 auf Prosper I verfüllt und man legte zur Erschließung des neuen Nordfeldes in der Kirchheller Heide den ersten Spatenstich für den Schacht 10 (genannt " Prosper V "). Als die Teufarbeiten 1981 abgeschlossen waren, konnte der Schacht als neue Anlage zur Seilfahrt und Materialversorgung in Betrieb gehen. 1982 gab man die alten Abbaubereiche im südlichen Grubenfeld Prosper endgültig auf und verfüllte den Schacht 3. Der Fokus lag nun auf den neu erschlossenen Baufeldern unter Kirchhellen, Schacht 8 diente weiter als Hauptförderschacht für das Verbundbergwerk Prosper-Haniel. Da sich aber mit Zunahme der Fördermenge die Schachtförderung als immer unrentabler herausstellte, begann man 1985 mit der Auffahrung des Förderbergs Prosper , welcher 1986 in Betrieb genommen wurde. Es handelte sich hierbei um einen schrägen Tunnel von 3653 m Länge, durch welchen die in den Nordfeldern gewonnene Rohkohle aus einer Tiefe von 779 m und mit 21% Steigung auf einem Förderband direkt zur Schachtanlage Prosper II gelangte – einmalig im Ruhrgebiet! Auf dem Unterband ging nach der Wäsche das Bergematerial wieder unter Tage, um auf der Schachtanlage Franz Haniel 1/2 gehoben und auf die benachbarte Halde verbracht zu werden. Durch die Inbetriebnahme des Förderbergs verloren die Schächte 2 und 8 ihre Funktion, weswegen sie 1987 verfüllt wurden. Im Jahr darauf wurde auch die Schachtanlage Prosper III komplett aufgegeben und man verfüllte die dortigen Schächte 6 und 7. Das Bergwerk Prosper-Haniel förderte am Schluss durchschnittlich ca. 4 Millionen t Kohle pro Jahr und beschäftigte knapp 4000 Mitarbeiter. Es umfasste neben dem Förderberg die Schächte Prosper 9 und 10 sowie Franz Haniel 1 und 2. Außerdem wurde 2006 noch der Schacht Hünxe von der im selben Jahr stillgelegten Zeche Lohberg als Wetterschacht übernommen. Innerhalb von 150 Jahren seit Beginn der Kohlenförderung war der Bergbau auf der Zeche Prosper fast 15 km nach Norden gewandert. 2011 ging die neue 7. Sohle in 1159 m Tiefe in Betrieb, womit theoretisch noch gut 20 Jahre im Vollbetrieb Kohle gewonnen werden könnte. Jedoch beschloss die Bundesregierung bereits 2007 den Ausstieg aus dem Steinkohlenbergbau in Deutschland, da hohe Sicherheitsstandards und die extrem tiefe Lage der Flöze den Abbau hier deutlich teurer machten als in anderen Erdteilen. Am 21. Dezember 2018 war es dann soweit: In einem Festakt wurde auf Prosper-Haniel das letzte Stück deutsche Steinkohle zu Tage gefördert und eine knapp 800-jährige Ära des Bergbaus im Ruhrgebiet ging damit endgültig zu Ende. Bereits unter Denkmalschutz stehen auf der Zeche Prosper II die ehemalige Waschkaue sowie der Malakowturm mit aufgesetztem Fördergerüst über dem verfüllten Schacht 2. Auf dem Turm von 1875 war bereits 1903 ein eisernes Gerüst in Fachwerkbauweise errichtet worden, das heute vorhandene Vollwandstrebengerüst stammt von etwa 1928. Es war am Anfang eingeschossig und wurde zu Beginn der 60er Jahre auf zwei Geschosse aufgestockt. Als einziges erhaltenes Exemplar dieser Art im Ruhrgebiet verweist der Turm auf die Entwicklungsstufen der Technik im Kohlenbergbau. In seinem Innerem befindet sich heute eine Indoorkletteranlage , das Fördergerüst selber ist als Aussichtsplattform zugänglich.

Zeche Prosper II 2/3/8, Werksgelände (Bottrop-Bate…

Zeche Prosper III 6/7, ehemalige Torhäuser (Botrop…

19 Mar 2017 88
Mehr Informationen über die Zeche Prosper, siehe hier: www.ipernity.com/doc/2251224/45321104

Zeche Prosper 6/7, Schachtabdeckung des ehem. Scha…


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