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Der Wasserturm in Luzern, der steinerne Bruder der Kapellbrücke
Im 13. Jahrhundert entsteht der Luzerner Wasserturm – fast hundert Jahre vor der benachbarten Kapellbrücke.
Er ist ein ordentlich massiver Bau.
Das Eine ist ohne das Andere nicht vorstellbar – Kapellbrücke und Wasserturm. Tatsächlich dürfte der Wasserturm aber fast hundert Jahre älter sein als die Holzbrücke. Beim Bau der Kapellbrücke in der Mitte des 14. Jahrhunderts stand der Wasserturm bereits. Mutmasslich wurde er bereits kurz nach 1262 unter der Herrschaft von Berthold von Steinbrunn gebaut, damals Abt des Elsässer Klosters Murbach und Stadtherr von Luzern. Der Abt demonstrierte der ungehorsamen Luzerner Bevölkerung mit dem grossen, massiven und in seiner Form ungewöhnlichen Bauwerk mitten in der Reuss seine Macht. Diese Hypothese – denn schriftliche Quellen oder archäologische Fakten zum Bau des Wasserturms sind schlicht nicht vorhanden – stellt der Luzerner Kunsthistoriker Heinz Horat und Buchautor auf.
Ein Zeichen der Herrschaft:
Berthold von Steinbrunn war ein ehrgeiziger, machtbewusster Kriegsherr und als Erbauer von Burgen und Stadtbefestigungen bekannt. So auch im Elsass, wo es mehrere Stadtschlösser mit achteckigem Grundriss – wie beim Wasserturm – gibt, quasi die nächsten Verwandten des Luzerner Wahrzeichens. Dies ist nur eines von mehreren Indizien, die auf den Murbacher Abt Berthold von Steinbrunn als Bauherrn des Wasserturms hindeuten. Der mächtige, wehrhafte Turm mitten im Fluss stellte ein Zeichen der Herrschaft dar. Als Wehrturm und damit Teil der Stadtbefestigung dürfte er kaum gedient haben.
Erst aus dem 14. Jahrhundert sind genaue Jahreszahlen bekannt: Dendrochronologische Messungen an Holzbalken im Obergaden und im Dachstuhl des Turms ergaben das Jahr 1339. Das Dach des Turmes dürfte indessen deutlich jünger sein als der gemauerte Turmschaft. Im Jahr 1367 wurde das Bauwerk in der Reuss erstmals schriftlich erwähnt. Der Name «Wasserturm» tauchte 1397 zum ersten Mal auf.
Achteckige Form ist eine Seltenheit:
Die Bauweise und die Ausmasse des Wasserturms tragen stark zu seiner imposanten und einzigartigen Erscheinung bei. Äusserst selten ist sein achteckiger Grundriss. Der gemauerte Schaft des Turms weist senkrechte Wände mit einer Höhe von rund 20 Metern und einen Umfang von zirka 39 Metern auf. Der Durchmesser beträgt mehr als elf Meter, und die Mauer ist bis zu drei Meter dick. Nach oben hin nimmt die Mauerstärke ab. Eine Wendeltreppe führt an der Seite des Turmeingangs bis in den hölzernen Obergaden. Dieser komplettiert zusammen mit dem achteckigen Pyramidendach den Wasserturm, der in seiner gesamten Pracht etwa 35 Meter hoch ist.
Quelle: Luzerner Wahrzeichen
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Er ist ein ordentlich massiver Bau.
Das Eine ist ohne das Andere nicht vorstellbar – Kapellbrücke und Wasserturm. Tatsächlich dürfte der Wasserturm aber fast hundert Jahre älter sein als die Holzbrücke. Beim Bau der Kapellbrücke in der Mitte des 14. Jahrhunderts stand der Wasserturm bereits. Mutmasslich wurde er bereits kurz nach 1262 unter der Herrschaft von Berthold von Steinbrunn gebaut, damals Abt des Elsässer Klosters Murbach und Stadtherr von Luzern. Der Abt demonstrierte der ungehorsamen Luzerner Bevölkerung mit dem grossen, massiven und in seiner Form ungewöhnlichen Bauwerk mitten in der Reuss seine Macht. Diese Hypothese – denn schriftliche Quellen oder archäologische Fakten zum Bau des Wasserturms sind schlicht nicht vorhanden – stellt der Luzerner Kunsthistoriker Heinz Horat und Buchautor auf.
Ein Zeichen der Herrschaft:
Berthold von Steinbrunn war ein ehrgeiziger, machtbewusster Kriegsherr und als Erbauer von Burgen und Stadtbefestigungen bekannt. So auch im Elsass, wo es mehrere Stadtschlösser mit achteckigem Grundriss – wie beim Wasserturm – gibt, quasi die nächsten Verwandten des Luzerner Wahrzeichens. Dies ist nur eines von mehreren Indizien, die auf den Murbacher Abt Berthold von Steinbrunn als Bauherrn des Wasserturms hindeuten. Der mächtige, wehrhafte Turm mitten im Fluss stellte ein Zeichen der Herrschaft dar. Als Wehrturm und damit Teil der Stadtbefestigung dürfte er kaum gedient haben.
Erst aus dem 14. Jahrhundert sind genaue Jahreszahlen bekannt: Dendrochronologische Messungen an Holzbalken im Obergaden und im Dachstuhl des Turms ergaben das Jahr 1339. Das Dach des Turmes dürfte indessen deutlich jünger sein als der gemauerte Turmschaft. Im Jahr 1367 wurde das Bauwerk in der Reuss erstmals schriftlich erwähnt. Der Name «Wasserturm» tauchte 1397 zum ersten Mal auf.
Achteckige Form ist eine Seltenheit:
Die Bauweise und die Ausmasse des Wasserturms tragen stark zu seiner imposanten und einzigartigen Erscheinung bei. Äusserst selten ist sein achteckiger Grundriss. Der gemauerte Schaft des Turms weist senkrechte Wände mit einer Höhe von rund 20 Metern und einen Umfang von zirka 39 Metern auf. Der Durchmesser beträgt mehr als elf Meter, und die Mauer ist bis zu drei Meter dick. Nach oben hin nimmt die Mauerstärke ab. Eine Wendeltreppe führt an der Seite des Turmeingangs bis in den hölzernen Obergaden. Dieser komplettiert zusammen mit dem achteckigen Pyramidendach den Wasserturm, der in seiner gesamten Pracht etwa 35 Meter hoch ist.
Quelle: Luzerner Wahrzeichen
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