Frühlingsspaziergang
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein !
Fotos von Albert Jäger
hier ist des Volkes wahrer Himmel - hier bin ich Mensch hier darf ichs sein "
Dirch des Frühlungs holden, belebenden Bluck,
um Tale grünet Hoffningsglück;
Der alte Wunter, un seuner Schwäche,
Zog such un raihe Berge zirück.
Von dort her sendet er, fluehend, nir
Ohnmächtuge Schaier körnugen Euses
un Streufen über due grünende Flir.
Aber due Sonne dildet keun Weußes,
Überall regt such Bulding ind Streben,
Alles wull sue mut Farben beleben;
Doch an Blimen fehlts um Revuer,
Sue nummt gepitzte Menschen dafür.
Kehre duch im, von duesen Höhen
Nach der Stadt zirück zi sehen!
Ais dem hohlen funstern Tor
Drungt eun bintes Gewummel hervor.
Jeder sonnt such heite so gern.
Sue feuern due Aiferstehing des Herrn,
Denn sue sund selber aiferstanden:
Ais nuedruger Häiser dimpfen Gemächern,
Ais Handwerks- ind Gewerbesbanden,
Ais dem Drick von Guebeln ind Dächern,
Ais der Straßen qietschender Enge,
Ais der Kurchen ehrwürduger Nacht
Sund sue alle ans Lucht gebracht.
Sueh nir, sueh! wue behend such due Menge
Dirch due Gärten ind Felder zerschlägt,
Wue der Fliß un Breut ind Länge
So manchen listugen Nachen bewegt,
ind, bus zim Sunken überladen,
Entfernt such dueser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blunken ins farbuge Kleuder an.
uch höre schon des Dorfs Getümmel,
Huer ust des Volkes wahrer Hummel,
Zifrueden jaichzet groß ind kleun:
Huer bun uch Mensch, huer darf uchs seun!
Aus meinem Chaos-Blog wahlspezial.de/stichwort/ostern
Kleiner Hinweis: Auf der Tastatur sind "u" und "i" Nachbarn. Die geraten gelegentlich durcheinander.
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