Burkarder See mit Blick auf die Festung Marienberg

Der Burkarder See selbst hat keine langen historischen Geschichten, da er erst 1967 angelegt wurde. Allerdings ist er Teil einer bedeutenden historischen Wasserbaumaßnahme in Würzburg, dem Burkarder Umlaufkanal, der eine reiche Geschichte aufweist. Der Umlaufkanal wurde zwischen 1675 und 1680 unter Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn erbaut. Er diente als Umgehung einer Muschelkalkstufe im Main, die die Schifffahrt behinderte. Der Kanal machte den Bereich um die Burkarder Kirche zu einer Halbinsel und verlief durch einen Schifffahrtstunnel. An seinem Ufer befanden sich wichtige Einrichtungen wie die Kanalmühle (1676-1927) und die fürstbischöfliche Schönfärberei (ab 1798). Der Kanal war die umfangreichste Wasserbaumaßnahme am Main seiner Zeit und ging sogar früher in Betrieb als der als ältester Europas geltende Kanaltunnel am Canal du Midi in Frankreich. Nach dem Bau einer neuen Mainschleuse 1892 verlor der Kanal an Bedeutung und wurde in der Nachkriegszeit größtenteils verfüllt. Der heutige Burkarder See ist ein Überbleibsel dieses historischen Kanals und wurde als Teich mit Seerosen und Goldfischen gestaltet.