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Rolleiflex SL 35
Meine kleine Sammlung historischer Kameras ist seit kurzem um ein Exemplar reicher: eine Rolleiflex SL 35, eine 35mm-Spiegelreflexkamera.
Im Jahre 1966 entschlossen sich die Rollei-Werke Franke & Heidecke aus Braunschweig, bisher berühmt für ihre herausragenden zweiäugigen Spiegelreflexen im Mittelformat, auf den Zug der immer beliebter werdenden 35mm-Spiegelreflexkameras aufzuspringen, und entwickelten die Rolleiflex SL 35. Die SL 35 ist eine kompakte, gut in der Hand liegende Kamera. Als Standard-Objektiv kam zunächst das SL-Xenon 1:1.8/50 von Schneider zum Einsatz (wie auch bei diesem Exemplar), später war es das 1:1.8/50 Planar von Carl Zeiss. Die Verbindung zum Body wurde mit dem proprietären Bajonett QBM (Quick Bayonet Mount) realisiert. Bei ihrem Erscheinen im Jahr 1970 war die SL 35 allerdings technisch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Zwar hatte sie einen Mikroprismen-Entfernungsmesser im Prismensucher, einen Gummituch-Schlitzverschluss mit B, 1-1/1000 sec und einen gekoppelten CdS/TTL (Through The Lens = durch das Objektiv) Belichtungsmesser durch das Objektiv. Allerdings geschah die Belichtungsmessung bei Arbeitsblende, will heißen, zur Messung musste das Objektiv abgeblendet werden, was bei schlechten Lichtverhältnissen die Zeigeranzeige im Sucher kaum noch sehen ließ. Die Konkurrenz aus Japan war da wesentlich weiter, die Kameras maßen bei Offenblende. Soviel ich weiß, war die Topcon Uni im Jahr 1964 die erste KB-SLR mit TTL-Messung bei Offenblende. Die Topcon befindet sich auch in meiner Sammlung, sie war meine erste Spiegelreflexkamera; muss ich bei Gelegenheit auch mal vorstellen.
Mit dem Verkaufspreis von damals 675,- DM hatte die SL 35 es schwer, sich gegen die japanischen SLRs durchzusetzen, was sich auch im Fehlen von Fremdobjektiven bemerkbar machte. Nur Tamron bot Objektive für das QBM-Bajonett an. Natürlich bot Rollei eine ganze Reihe eigener Objektive an, die allerdings preislich keine direkten Schnäppchen waren.
Mein Exemplar ist in einem hervorragenden Zustand, die Optik ist absolut kratzerfrei und alle Zeiten, auch die langen, laufen ohne jede Beanstandung. Nachdem ich nun auch das Batterieproblem gelöst habe, steht einem Test im Feld nichts mehr im Weg. Das Batterieproblem liegt im Übrigen, wie bei vielen, eigentlich den meisten Kameras aus der Zeit, darin, dass für die Stromversorgung eine Quecksilberbatterie zum Einsatz kam. Das Problem: Quecksilberbatterien sind seit 2008 seitens der EU verboten. Wie man trotzdem alte Schätzchen am Leben halten kann, werde ich demnächst in einem eigenen Bericht erklären.
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Im Jahre 1966 entschlossen sich die Rollei-Werke Franke & Heidecke aus Braunschweig, bisher berühmt für ihre herausragenden zweiäugigen Spiegelreflexen im Mittelformat, auf den Zug der immer beliebter werdenden 35mm-Spiegelreflexkameras aufzuspringen, und entwickelten die Rolleiflex SL 35. Die SL 35 ist eine kompakte, gut in der Hand liegende Kamera. Als Standard-Objektiv kam zunächst das SL-Xenon 1:1.8/50 von Schneider zum Einsatz (wie auch bei diesem Exemplar), später war es das 1:1.8/50 Planar von Carl Zeiss. Die Verbindung zum Body wurde mit dem proprietären Bajonett QBM (Quick Bayonet Mount) realisiert. Bei ihrem Erscheinen im Jahr 1970 war die SL 35 allerdings technisch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Zwar hatte sie einen Mikroprismen-Entfernungsmesser im Prismensucher, einen Gummituch-Schlitzverschluss mit B, 1-1/1000 sec und einen gekoppelten CdS/TTL (Through The Lens = durch das Objektiv) Belichtungsmesser durch das Objektiv. Allerdings geschah die Belichtungsmessung bei Arbeitsblende, will heißen, zur Messung musste das Objektiv abgeblendet werden, was bei schlechten Lichtverhältnissen die Zeigeranzeige im Sucher kaum noch sehen ließ. Die Konkurrenz aus Japan war da wesentlich weiter, die Kameras maßen bei Offenblende. Soviel ich weiß, war die Topcon Uni im Jahr 1964 die erste KB-SLR mit TTL-Messung bei Offenblende. Die Topcon befindet sich auch in meiner Sammlung, sie war meine erste Spiegelreflexkamera; muss ich bei Gelegenheit auch mal vorstellen.
Mit dem Verkaufspreis von damals 675,- DM hatte die SL 35 es schwer, sich gegen die japanischen SLRs durchzusetzen, was sich auch im Fehlen von Fremdobjektiven bemerkbar machte. Nur Tamron bot Objektive für das QBM-Bajonett an. Natürlich bot Rollei eine ganze Reihe eigener Objektive an, die allerdings preislich keine direkten Schnäppchen waren.
Mein Exemplar ist in einem hervorragenden Zustand, die Optik ist absolut kratzerfrei und alle Zeiten, auch die langen, laufen ohne jede Beanstandung. Nachdem ich nun auch das Batterieproblem gelöst habe, steht einem Test im Feld nichts mehr im Weg. Das Batterieproblem liegt im Übrigen, wie bei vielen, eigentlich den meisten Kameras aus der Zeit, darin, dass für die Stromversorgung eine Quecksilberbatterie zum Einsatz kam. Das Problem: Quecksilberbatterien sind seit 2008 seitens der EU verboten. Wie man trotzdem alte Schätzchen am Leben halten kann, werde ich demnächst in einem eigenen Bericht erklären.
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