Marco F. Delminho's most read articles

  • Persönliche Erinnerungen an die Flut

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    Ich schreibe diese Zeilen in unserer alten Wohnung in Weilerswist. Genau drei Wochen sind vergangen seit der Flutkatastrophe im Tal der Ahr – uns hat es glimpflich getroffen, wir sind gesund und die materiellen Verluste überschaubar. Auch wenn wir jetzt vor schwierigen Entscheidungen stehen – wir sind flexibel und haben die Möglichkeiten, uns neu zu sortieren. Viele andere Betroffene können dies, fürchte ich, nicht von sich sagen. Für mich persönlich ist es Zeit, meine Erinnerungen an die Tage d…

  • Ein Versuch über Wahlen

    - 454 visits
    Es war der 18. September 2005. Ich hatte, wie so oft in den knapp 20 Jahren zuvor, bei der Bundestagswahl nicht nur mein Recht als Wähler wahrgenommen, sondern auch freiwillig als Mitglied eines lokalen Wahlvorstandes dazu beigetragen, dass dieser Wahlakt korrekt und den Gesetzen entsprechend durchgeführt wurde. Unzählige Menschen im ganzen Land hatten das Gleiche getan – u.a. im Wahlraum nebenan ein früherer Mitschüler. Vom ganzen Procedere einer Wahl, von der Einweisung durch das Wahlamt bis z…

  • Zum Beginn der NFL Playoffs: ein Blick weit zurück

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    Bereits in der Schule erfuhr ich, dass es in Amerika ein Spiel gibt, das „Football“ genannt wird, obwohl es sich vom bei uns praktizierten Fußball doch sehr stark unterscheidet. Das im zehnten Schuljahr verwendete Englischbuch war sehr auf Amerika fokussiert, und enthielt auch eine grobe Beschreibung des Spiels. Dass es Touchdowns und Field Goals gibt, und wie viele Punkte sie bringen, war mir danach ebenso bekannt wie das Ziel, in vier Spielzügen mindestens 10 Yards Raumgewinn zu machen. Irgend…

  • Zum Jahresbeginn: warum mir manchmal der Optimismus ausgeht

    - 358 visits
    Als Rheinländer gehöre ich ja eigentlich einem Volksstamm an, der sich die gute Laune so schnell nicht nehmen lässt. Nicht umsonst gehört der folgende Satz zu unseren Grundüberzeugungen: "Et hätt noch emmer jootjejange." (Da es wohl keinen Kölsch-Übersetzer gibt, hier die standarddeutsche Version: "Es ist noch immer gutgegangen.") Ob Hochwasser oder Erdbeben - der gemeine Rheinländer kann eigentlich aus so ziemlich allem ein fröhliches Happening machen. Auch der Umstand, dass deutsche Behörde…

  • Chronik einer Katastrophe (Teil 2)

    - 261 visits
    Zurück zu Teil 1. Mittwoch, 14. Juli, ab 22 Uhr An der unteren Ahr ist zu dieser Zeit noch alles ruhig, nichts deutet für die Bewohner auf die nahende Katastrophe hin. Stromaufwärts, in Altenahr, telefoniert Bürgermeisterin Weigand erneut mit Thomas Bettmann vom Landesumweltamt. Sie berichtet ihm von der dramatischen Lage: Autos schwimmen in den Fluten. Das Mobilfunknetz funktioniert noch, wenn auch wacklig und mit Unterbrechungen. Den Landrat kann Weigand immer noch nicht erreichen, de…

  • Chronik einer Katastrophe (Teil 1)

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    Zum Geleit Vor über einem Jahr habe ich an dieser Stelle bereits über unsere persönlichen Erlebnisse in den Tagen der verheerenden Flut im Ahrtal geschrieben. Seither ist vieles geschehen und auch vieles aus jenen Stunden zutage getreten. Es sind Dinge, die ich euch nicht vorenthalten möchte; ich habe den Eindruck, dass die landesweiten Medien das Thema vielleicht nicht vergessen, aber doch in den Hintergrund gestellt haben. Im Ausland wird der Informationsstand bezüglich der Flutkatastrophe…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 1

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    I. Im Jahre des Herrn 1240, an Matthäi, besiegte das Volk der alten und stolzen Stadt Marßen das Heer seines Landesherrn, Herzogs Siegbert I. in der Schlacht am Uelemer Bruch. Es bewerkstelligte dies natürlich nicht allein. Der Umstand, dass es bei der besagten Schlacht keinesfalls um eine Auseinandersetzung zwischen städtischer Freiheit und landesherrlicher Tyrannei ging, sollte dem Selbstwertgefühl der späteren Freien Reichsstadt Marßen jedoch genauso wenig abträglich sein wie die vergleich…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 31

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    Malins Wohnung lag in einem Apartmentblock am Stadtrand. Die Zufahrt zur Tiefgarage kontrollierten zwei uniformierte Beamte. „Auch der Hauseingang wird kontrolliert“, sagte Espensen. Mit dem Lift fuhren sie in den siebten Stock. Delamotte überlegte: einerseits würde die Lage es einem Eindringling schwer machen, überhaupt bis zur Wohnung vorzudringen. Andererseits: war er einmal drin, gab es im Prinzip keinen Fluchtweg. Eine rothaarige Polizistin öffnete die Wohnungstür. Delamotte bemerkte ber…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 32

    - 98 visits
    XVII. Aufgrund der plötzlichen Wendung blieben Pesch, Marino und Delamotte noch eine weitere Nacht in Bergen. Unmittelbar nach Claudios Schüssen rief Malin einen Notarztwagen, während der aufgrund der Geräusche zurückgeeilte Pesch seinem norwegischen Kollegen Espensen Bescheid gab. Der norwegische Beamte, den der Uhu angeschossen hatte, überlebte trotz des erheblichen Blutverlustes. Osterfeld selber starb noch vor Ort. Nach dem Abendessen machten die drei Marßener einen ausgedehnten Spazierg…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 30

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    Auf dem Gang sprach Delamotte eine ihm entgegenkommende Krankenschwester an. „Entschuldigung, ich brauche gerade mal ihre Hilfe. Ich bin von der Kripo Marßen“, erklärte er. Die dunkelhaarige junge Frau blickte ihn aus Augen an, die fast so intensiv blau waren wie die von Kommissar Brocker. „Sie sind sicher wegen Herrn Franzen hier“, sagte sie, „was kann ich denn für Sie tun?“ „Haben Sie hier irgendwo einen Computer mit Internetzugang?“, fragte Delamotte. Sie nickte: „Ja, sowas haben wir. K…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 4

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    III. Delamotte räumte den Küchentisch ab und machte sich noch einen weiteren Milchkaffee. Der Wecker hatte ihn um sieben Uhr aus einem kurzen, unruhigen Schlaf gerissen. Nach dem Duschen und einem Spaziergang zur Bäckerei hatte er ausgiebig gefrühstückt – ein guter Start in diesen Tag war ihm wichtig, und unter anderen Umständen wäre er jetzt ja eh noch im Hotel gewesen. Er nahm den Kaffee mit ins Arbeitszimmer und wühlte sich durch die Mappen der vier Mordfälle. Drei Stunden später hatte er…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 2

    - 82 visits
    II. Der metallicblaue Citroën Xsara rollte sanft über die Autobahn. Delamotte dachte nach. Peschs Anruf hatte ihn beim Abendessen überrascht, pünktlich zum Dessert. In seiner Stimme hatte etwas Bittendes, fast schon Bettelndes gelegen. Etwas war an diesem Gründonnerstag geschehen, und Pesch hatte Delamotte gebeten, seinen Kurzurlaub abzubrechen und ihn am Karfreitag um zehn Uhr im Präsidium zu treffen. „Ich brauche deine Hilfe“, hatte Pesch gesagt. Delamotte runzelte die Stirn; er konnte…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 19

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    XI. Es war bereits dunkel, als Delamotte den Xsara auf die Parkfläche am Berliner Platz steuerte. Er sah, wie Henseler aus einem Seat ausstieg, und parkte seinen Wagen direkt daneben. „Sieht so aus, als hätte Jakob das ganze Team zusammengerufen“, sagte der junge Kommissar, „ich habe gerade auch Claudio reingehen gesehen.“ „Hat er dir verraten, worum es geht“, fragte Delamotte. Henseler schüttelte den Kopf: „Nein – nur, dass ich mich beeilen soll.“ Der Psychologe nickte – genauso hatte si…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 24

    - 70 visits
    Mehrere Tage gingen ins Land. Ab und an hielt Marino Delamotte auf dem Laufenden. Sabrina Rosen schien den Ausnahmezustand, der über ihr Leben eingebrochen war, relativ gut wegzustecken. Aber die Aktion lief auch erst seit kurzem, wie Delamotte bewusst war. Kein Mensch wusste, wie lange sie anhalten würde. Er korrigierte sich – ein Mensch wusste das vielleicht schon: der Uhu selber. Im Hintergrund ließ Pesch, sofern dies möglich war, alle Personen identifizieren, die irgendwo in der Nähe von Ro…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 25

    - 69 visits
    XIV. Marino griff beherzt zu. Die Ćevapčići, die Delamotte nach Brittas Rezept gemacht hatte, schmeckten ihm. Und es schien ihm generell eher zuzusagen, den Tag bei seinem Kumpel zu verbringen, als im Präsidium. Seit mehr als einer Woche befand sich Sabrina Rosen bereits auf dem Präsentierteller. Der „Blitz“ hatte noch die eine oder andere Geschichte über die beiden Krankenschwestern gebracht, die sich so ähnlich sahen. Ergebnisse hatte die Aktion bislang keine erbracht. „Pesch fährt jeden…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 20

    - 69 visits
    Recht früh am Morgen betrat Delamotte wieder das Gebäude des Junggesellenvereins Paulushof. Es ging nicht mehr ganz so hektisch zu wie am Vortag. Pesch saß mit Marino an einem der Tische und frühstückte. Der Hauptkommissar winkte Delamotte zu sich. „Der Bursche ist wie vom Erdboden verschluckt“, sagte er, „aber wir wissen jetzt, wo er die letzten paar Tage verbracht hat.“ Brückner hatte vor knapp einer Woche eine Ferienwohnung in Ernbach bezogen, unter dem Namen Mario Wilhelms. „Gebucht für zw…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 27

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    XV. Etwa um halb acht in der Früh bog Kommissar Manfred Lüttges in die Eulogius-Schneider-Straße ein, die sich im Stadtteil Berschweiler befand – genauer gesagt in der Ortschaft Ringen, also direkt am Stadtrand gelegen. Die örtlichen Kollegen hatten knapp eine Stunde zuvor Alarm gegeben: ein offenkundiger Mord, vermutlich mit einer Handfeuerwaffe. Die Kollegin in der Zentrale hatte sofort reagiert und Lüttges, der Bereitschaft hatte, angerufen. Er fuhr an den Absperrungen vorbei, bemerkte das…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 21

    - 68 visits
    XII. Die Geburtstagswünsche und Umarmungen brachte Delamotte schnell hinter sich, ihm war an diesem Tag nicht wirklich zum Feiern zumute. Er betrat das Šumadija diesmal nicht alleine, sondern im Kreis der Familie. Seine Eltern, Kata und Opa Jacko leisteten ihm Gesellschaft, er wurde dreiunddreißig und fühlte sich um einiges älter. Rasch nahm er an dem reservierten Tisch Platz. Kata hatte er bereits auf dem Weg zum Marktplatz getroffen. Sie hatte vor der Katholischen Grundschule geparkt, auf…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 22

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    Am Nachmittag saß Delamotte mit Lüttges, Henseler und Pesch in dessen Büro. „Wir wissen also, irgendwo da draußen steckt immer noch der Uhu“, sagte der Hauptkommissar. „Sabine und ihr Team haben sich noch mal am Tatort umgeguckt. Jutta und Claudio sprechen gerade mit dem Freund des Opfers.“ Pesch blickte seine Mitarbeiter an: „Welche Ansätze haben wir noch?“ „Was ist mit deiner Liste?“, fragte Delamotte Henseler. „Die mit den besonders guten Schützen.“ „Ja, das wäre eine Möglichkeit“, antwor…

  • Der Ring - Fortsetzungsroman, Teil 23

    - 66 visits
    XIII. „Tut mir leid, Markus, aber da bin ich skeptisch.“ Peschs Gesichtsausdruck untermalte das Gesagte sehr deutlich. Sie saßen zu dritt in Peschs Büro, Henseler hatte ihnen von seiner Recherche am Computer berichtet. Darin war er äußerst gut, fand Delamotte, und in diesem Punkt waren er und Pesch auch keinesfalls unterschiedlicher Meinung. „In den letzten zehn Jahren sind genau 237 Personen bei Unfällen auf dem Marßener Ring getötet worden“, hatte Henseler seine Ausführungen eröffnet. P…

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