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Grabstein Otto Selz aus Straubing, ermordet 1933
24 Nov 2008 |
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Auf dem Jüdischen Friedhof in Regensburg fällt dieser Grabstein auf. Otto Selz, der schon am 15. März 1933, also kurz nach Hitlers Machtergreifung ermordet wurde. Was ist der Hintergrund? Otto Selz, Vieh- und Gemüsehändler in Straubing, hatte sich bereits 1932 mit den Nazis angelegt. Nachdem er und seine Familie in einem Hetzartikel im „Stürmer“ diffamiert worden waren, hatte Selz vor dem Landgericht Regensburg eine Verfügung erstritten, sodass der "Stürmer" eine Gegendarstellung auf der Titelseite veröffentlichen musste. Kurz nach der Machtergreifung der Nazis rächten sie sich offenbar:
„Am 15. des Monats, früh gegen 6 Uhr, erschienen in einem Kraftwagen mehrere Männer in dunkler Uniform vor der Wohnung des israelitischen Güterhändlers Otto Selz in Straubing. Selz wurde von ihnen in Nachtkleidern aus der Wohnung geholt und im Kraftwagen entführt. Etwa um 9.30 [Uhr] wurde Selz in einem Wald bei Weng, Bezirksamt Landshut, erschossen aufgefunden. Der Kraftwagen soll aus der Richtung München-Landshut gekommen und auf der gleichen Strecke wieder zurückgefahren sein. Er war mit sechs Uniformierten besetzt und trug das Zeichen: II A. Die Nummer konnte nicht festgestellt werden. Mehrere Landleute wollen bei einigen Insassen des Wagens die rote Armbinde mit dem Hakenkreuz bemerkt haben.“
(Aus dem Halbmonatsbericht des Regierungspräsidenten von Niederbayern und der Oberpfalz vom 30. März 1933)
Sofie, seine Frau, sowie seine Schwester Recha wurden 1942 mit 19 weiteren Juden aus Straubing deportiert und in Piaski ermordet.
Der Selz-Familie wird auch vor ihrem Wohnhaus in Straubing mit Stolpersteinen gedacht.
"On the 15th of this month, around 6 in the morning, several men in dark uniforms arrived by car at the home of the Israelite businessman Otto Selz in Straubing. Selz was taken by them from his house in his nightclothes and abducted in a car. Around 9.30 Selz was found, shot to death, in a forest near Weng, in the Landshut district. The car is said to have arrived from the direction of Munich-Landshut and to have departed in the same way. It carried six uniformed men and bore the sign II.A....Several people claim to have noticed that the car's occupants wore the red armband with the swastika."
(from: Halbmonatsbericht des Regierungspräsidenten von Niederbayern und der Oberpfalz vom 30. März 1933)
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