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Die ESSO-Häuser Fakten

09 Mar 2014 419
1959 erhielt Ernst Schütze das städtisches Grundstück per Erbbaupacht für 60 Jahre. Er baute darauf die ESSO-Häuser. Erbpacht heißt: das Grundstück gehört der Stadt, Schütze pachtet es zu einem bestimmten Preis. Nach Ablauf kann die Erbpacht verlängert werden oder das Grundstück geht an die Stadt zurück. Im Mai 1961 findet das Richtfest für die beiden 7-stöckigen Wohnhäuser statt. Auch die schon 1959 auf dem Spielbudenplatz errichtete Tankstelle zieht in die Taubenstraße. 1997 verkauft die Stadt das Grundstück an Familie Schütze für umgerechnet 5 Mio. € mit der Begründung, dass Schütze „erhebliche Aufwendungen in die Instandhaltung seiner Gebäude getätigt hat“ und diese Aufwendungen nun sichern will, damit sie nicht an die Stadt fallen, wenn die Erbpacht ausläuft. Es wurde damals scharf kritisiert, dass das Grundstück weit unter Wert verkauft worden sei. Welche erheblichen Aufwendungen das gewesen sind, lässt sich heute leider nicht mehr nachvollziehen. Entsprechende Aufzeichnungen liegen in den Behörden erst für die Zeit nach dem Grundstücksverkauf vor. Pikant ist, dass ein Gutachten vom Sommer 2013 nachweist, dass maßgeblichen Instandhaltungsarbeiten über Jahrzehnte nicht durchgeführt worden sind. 2009 kauft die Bayerische Hausbau GmbH (BHG) das komplette Areal wohl für 18,9 Mio Euro. Sie wollten von Anfang an abreißen und neu bauen. Fachleute der Immobilienbranche bewerten den Kaufpreis derart, dass er sich nur rechnen kann, wenn neu gebaut und enorm verdichtet wird. Für den Neubau will die BHG die Wohnfläche vervierfachen, von zurzeit 4600m² auf 19.500 m² und die Gewerbefläche verdoppeln (2400m² auf 5000 m²). Der Wohnungsneubau soll im sogenannten Drittelmix (1/3 Sozialwohnungen, 1/3 freifinzierte Mietwohnungen, 1/3 Eigentumswohnungen) entstehen. Die Politik fordert in einem Beschluss der Bezirksversammlung vom Februar 2013 50% geförderten Wohnraum für dieses Schlüsselgrundstück. Millionengewinne würde die BHG mit ihren Plänen realisieren. Wohnbauexperten haben berechnet, z.B. mit dem Drittelmix in den ersten 10 Jahre mindestens 17 Mio. Euro Gewinn erwirtschaften würden. Bei der von der Politik favorisierten Version mit 50% geföderten Wohnraum (und moderaten Gewerbemieten) wäre es noch knapp 7 Mio. Bei einer 100% Sozialwohnung-Variante sind es knapp 700.000 Euro (also eine schwarze Null).

Spielbudenplatz (Reeperbahn)

23 Jan 2014 1011
de.wikipedia.org/wiki/Spielbudenplatz Hier stellte Hagenbeck, der Betreiber des heutigen Tierpark Hagenbeck im Norden Hamburgs, im Rahmen seiner "Völkerschau" sogenannte "Neger" "Indianer" und ähnliche "Wilde" aus. de.wikipedia.org/wiki/Tierpark_Hagenbeck Im Hintergrund die "Tanzenden Türme", ein Luxushotel, was nicht so wirklich ins ihm umgebene Viertel passt: de.wikipedia.org/wiki/Tanzende_Türme Davor eine der beiden Bühnen der Spielbudenplatz Betreiber GmbH, die, angeblich zur Reinigung, eine automatische Sprinkleranlage eingebaut haben, die (ob noch immer ist mir nicht bekannt) aber wohl eher Obdachlose vertreiben sollen . Rechts neben der Bühne sieht man an einer kleinen Stelle noch, wie hell es normalerweise an dieser Stelle leuchtete. de.wikipedia.org/wiki/Esso-Häuser Hier folgt nun allerdings der Komplex der Esso - Hochhäuser und der daran anknüpfendem Gewerbefläche, die nun mehr oder weniger komplett im Dunkeln und eingezäunt auf ihren durch jahrzehntelangem Nicht-Renovieren verursachten Abriss wartet. Im Hintergrund eines der beiden Essohochhäuser. Davor "Kiez - Institutionen", die dort seit Jahrzehnten ansässig waren - das " Auto Hotel am Hafen ", "Das Herz von St. Pauli", Hundertmark, der Western-Store, dem Musikclub Molotow , Restaurants etc. - alle liegen sie nun im Dunkeln, hinter einem Bauzaun, und warten auf ihren Abriss, der ab Februar 2014 erfolgen soll.

Hamburg, ich hasse dein unsoziales Sein!

20 Jan 2014 2 5 1244
Some background in english: www.thelocal.de/20131220/hamburg-police-braced-for-weekend-of-protests and www.thelocal.de/20140106/police-attacks-spark-clampdown-in-hamburg Kaputtgesparrte Essohäuser de.wikipedia.org/wiki/Esso-Häuser de.wikipedia.org/wiki/Esso-Tankstelle_Reeperbahn www.initiative-esso-haeuser.de Wenn Hausbesitzer ("Herr Schütze") 20 Jahre lang praktisch nichts in den Erhalt ihrer Immobilien investieren, aber fleißig Miete kassieren... Wenn Hausbesitzer eine sehr rentable Tankstelle betreiben, die nur so nebenher Benzin verkauft und ihren Hauptumsatz durch den Verkauf von Lebens- und Genussmitteln machen dürfte, die zwar die erste Waschstraße Deutschland beherbergte, die aber leider etwas undicht war und deswegen die Tiefgarage leicht durchfeuchtete, die daraufhin wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt werden muss.... Wenn der Tankstellenbetreiber auf www.reeperbahn-garagen.de/parkhaus.html dann über diese Tiefgarage "Von 2005 bis 2006 wurde die Garage renoviert und zu einer der sichersten Garagen Hamburg gemacht." schreibt, kann man darüber rätseln, inwiefern er Sicherheit definiert. Um Standfestigkeit ging es hierbei offenkundig nicht, denn es ist hauptsächlich die Tiefgarage das Problem... Wenn staatliche Einrichtungen ihren Überwachungsauftrag nicht nachkommen, den sie gegenüber Hausbesitzern auszuüben haben, wenn diese 20 Jahre lang nichts in den Erhalt ihrer Immobilie stecken... Wenn dagegen nicht mal eine Feststellungsklage hilft, und diese daher als "offensichtlich unbegründet" zurückgewiesen wird (wenige Wochen, bevor das Gebäude dann unbewohnbar wurde)... Wenn besagter Tankstellenbesitzer das Gebäude dann, wenn sich aus der Immobilie nichts mehr herausholen lässt an einen in Bayern sitzenden Investor verkauft, dessen einziges, erklärtes Ziel von Anfang an nur der Abriss und lukrativere Neubau von Eigentumswohnungen ist.... ...Ja, dann wackeln erst die Balkone und dann wenige Monate später das komplette Haus. Und über 100 Mietparteien sind von einer auf die andere Nacht plötzlich evakuierte Wohnungslose.... ...Ja, dann redet der Bürgermeister der Stadt davon, dass es in dieser Stadt eigentlich gar keine Probleme gäbe... ...Ja, dann schließt der Hausbesitzer am Tag nach der Zwangsräumung aller Bewohner natürlich eine wie auch immer geartete finanzielle Entschädigung der Mieter aus... und erntet dafür vom Leiter des Bezirksamtes, der sich nun um deren Unterbringung kümmern darf, natürlich auch keinen Widerspruch... ...Ja, dann kann der jetzige Hausbesitzer auf www.wohnen-am-spielbudenplatz.de unter sein Firmenlogo natürlich unbenommen "Werte, die bleiben" schreiben. Er muss damit ja nicht die ihm anvertrauten Gebäude meinen, möglicherweise sind auch bloß die eigenen finanziellen Mittel gemeint... ...Ja, dann wird der Gebäudekomplex endlich abgerissen und durch einen lukrativen Neubau ersetzt. Der dann natürlich auch Eigentumswohnungen beinhalten muss. Weil es davon auf Hamburg St. Pauli bisher noch keine gibt... ...Ja, dann muss man natürlich den gültigen Bebauungsplan umgehend ändern, damit das überhaupt ermöglicht wird... da muss man den fürsorglichen Immobilienbesitzer schließlich etwas entgegenkommen, weil der gerade einen Totalverlust erlitten hat... ...Ja, dann kotze ich über dich, du sogenannte Sozialdemokratische Partei... ...ja, dann trete ich auf dich ein, Du Tor zur Welt, Hamburg, wie du dich selbst bezeichnest, aber dann über Monate keine Lösung für 120 Bürgerkriegsflüchtlinge anzubieten in der Lage bist, obwohl es da gesetzliche Möglichkeiten für geben würde. Ja, das muss man wollen. Oder sollte es wenigstens versuchen. Hamburg, so wie du dich zuletzt zeigst, so hasse ich dich!