in der Basilique Notre-Dame de Montréal (© Buelipix)

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In der BasilikaNotre Dame steht eine Statue von Marie Anne Blondin.
Marie Anne Blondin (*1809 als Esther Blondin, †1890), gründete im Jahr 1850 die Ordensgemeinschaft der 'Schwestern von der heiligen Anna', die sich der Bildung der ländlichen Bevölkerung der Provinz Kanada * widmete.

Als junge Frau fand Esther Blondin Arbeit bei den Schwestern von der Kongregation 'Notre Dame de Montréal', die in der Pfarrei des Ortes tätig waren. Von den Schwestern wurde ihr Lesen und Schreiben beigebracht, da sie als Kind keine Schule besuchen konnte.
Im Laufe der Zeit fand sie heraus, dass eine der Ursachen für den weit verbreiteten Analphabetismus in der französischsprachigen Gemeinschaft ein Kirchengesetz war, das verbot, dass Kinder von Angehörigen des anderen Geschlechts unterrichtet wurden. Da sich arme Pfarrgemeinden keine zwei Schulen für Mädchen und Jungen leisten konnten, entschieden viele Pfarrer, überhaupt keine Schule zu haben.

Im Jahr 1848 wandte sich Esther Blondin mit ihrem Vorhaben, einen neuen Orden zu gründen, der sich um die Erziehung und Ausbildung von armen Jungen und Mädchen in derselben Schule kümmern sollte, an den Bischof von Montreal. Da die kanadischen Regierung diese Idee der neue Schulform begrüsste musste auch der Bischof sein Einverständnis dazu geben. Am 15. August 1849 erhielt der neue Orden den Namen 'Töchter der heiligen Anna' und Esther Blondin nannte sich ab da Schwester Marie Anne.



* Die 'Provinz Kanada' (oder auch 'Vereinigte Provinz von Kanada') entstand durch die Vereinigung der britischen Kolonien Niederkanada und Oberkanada, welche 1841 durch das britische Unionsgesetz von 1840 zur Provinz Kanada wurden. 1867 ging die Provinz Kanada im neugeschaffenen kanadischen Bundesstaat auf und wurde dort Teil der neuen Provinzen Québec und Ontario.