Mihai EMINESCU [mihaj' eminesku] (realnome Mihai EMINOVICI; naskiĝis la 15-an de januaro 1850 en Ipoteşti, norda Moldavio; mortis la 15-an de junio 1889 en Bukareŝto) estis rumana poeto.

De 1869 ĝis 1874 li studis filozofion en Vieno kaj Berlino. Reveninte al Rumanio li vivtenis sin i.a. kiel ĵurnalisto, instruisto kaj direktoro de biblioteko.

Per sia verkaro, konsistanta el rakontoj, poemoj, fabeloj kaj eseoj, li esence kontribuis al la mondvasta agnosko de la rumana literaturo.

Mihai EMINESCU [mihaj' eminesku] (realnome Mihai EMINOVICI; naskiĝis la 15-an de januaro 1850 en Ipoteşti, norda Moldavio; mortis la 15-an de junio 1889 en Bukareŝto) estis rumana poeto.

De 1869 ĝis 1874 li studis filozofion en Vieno kaj Berlino. Reveninte al Rumanio li vivtenis sin i.a. kiel ĵurnalisto, instruisto kaj direktoro de biblioteko.

Per sia verkaro, konsistanta el rakontoj, poemoj, fabeloj kaj eseoj, li esence kontribuis al la mondvasta agnosko de la rumana literaturo.

Fonto de informoj: Vikipedio

Traduko de Imre Szabo

 

Batiĝas mez' de l' nokto

Batiĝas mez' de l' nokto, alta erco sonoras.

Min sonĝ' preteras, ĝi senprimice foras.

Pereo min repuŝi al tedaj vojoj volas,

kunviŝi vivon, morton sampalaj ĝi ekprovas,

sed la pesanta menso eĉ vibron ne ektremas,

inter ili du firme, senkline ĝi sin tenas.

                                          Esperantigis Imre Szabó

 

En la rumana lingvo:

   Se bate miezul nopţii

 

Se bate miezul nopţii in clopotul de-aramă,

Şi somnul, vameş vieţii, nu vrea să-mi ieie vamă.

Pe căi bătute-adesea vrea mintea să mă poarte,

S-asamăn într-olalta viaţă şi cu moarte;

Ci cumpăna gândirii-mi şi azi nu se mai schimbă.

Căci între amândoua stă neclintă limbă.

           La originala teksto, MIHAI EMINESCU

 

Germanaj tradukoj

 

Mihai Eminescu


Und Wenn

Und wenn ein Zweig ans Fenster schlaegt,
Und wenn die Pappeln rauschen,
Ist's dass ich wieder tief bewegt
Dir nahe, um zu lauschen.

Und funkeln Sterne aus dem See,
Erhellend seine Tiefen,
So lindern Sehensucht sich und Weh,
Die lang im Herzen schliefen.

Und wenn der dichten Wolken Ziehn,
Die Mondesstrahlen traenken,
Ist's, dass ich neu verzaubert bin
Von deinem Angedenken.

(Tradus de Alfred Margul-Sperber)

Mihai Eminescu
 


Sonette I

Es herbstet schon. Die welken Blaetter wehen,
Und schwere Tropfen prallen an die Scheiben;
Du liest in alten, laengst vergilbten Schreiben
Und suchst den Sinn des Lebens zu verstehen.

Mit teuerem Kleinkram sich die Zeit vertreiben
Und klopft es an die Tuer, nicht oeffnen gehen;
Liegt dann auch schon Morast auf den Allen,
Ist's schoener noch, am Offen traeumen bleiben.

So sitz auch ich, und die Gedanken schweifen
Zur schoenen Fee ins alte Land Legende,
Und Nebel wachsen um mich, Reif um Reifen;

Auf einmal ist's als teilten sich die Waende,
Ich hoere einen Saum den Boden streifen...
Und meine Augen schliessen kuehle Haende.

(Tradus de Dieter Roth)
 

Mihai Eminescu


Sonette II

Schon manches Jahr begann und musste enden
Seit unserer Begegnung heiliger Stunde,
Doch jetzt noch leuchtet aus der Zeiten Grunde
Mir gross dein Auge, Fee mit kuehlen Haenden.

O, komm zurueck! Dass ich an dir gesunde,
Lass deinen Blick zu mir sich wieder wenden,
Lass seinen Strahl mein Auge wieder blenden,
Und suesse Worte leihe meinem Munde.

Ach wuesstest du, wie schoene Naehe
Allein schon meines Herzens Sehnen schwichtet,
Als ob am Himmel still ein Stern aufgehe;

Der Aufruhr eines Lebens ist geschlichtet,
Wenn ich dich einmal kindlich lachen sehe,
Die Seele weit mir und der Blick gelichtet.

(Tradus de Dieter Roth)
 

Mihai Eminescu


Sonette II

Schon manches Jahr begann und musste enden
Seit unserer Begegnung heiliger Stunde,
Doch jetzt noch leuchtet aus der Zeiten Grunde
Mir gross dein Auge, Fee mit kuehlen Haenden.

O, komm zurueck! Dass ich an dir gesunde,
Lass deinen Blick zu mir sich wieder wenden,
Lass seinen Strahl mein Auge wieder blenden,
Und suesse Worte leihe meinem Munde.

Ach wuesstest du, wie schoene Naehe
Allein schon meines Herzens Sehnen schwichtet,
Als ob am Himmel still ein Stern aufgehe;

Der Aufruhr eines Lebens ist geschlichtet,
Wenn ich dich einmal kindlich lachen sehe,
Die Seele weit mir und der Blick gelichtet.

(Tradus de Dieter Roth)
 

  Mihai Eminescu


 

Sonette III

Wenn selbst die Stimmen der Gedanken schweigen,
Durchgeht wie suesse Andacht mich ein Singen -
Wenn ich dann rufe, wird es zu dir dringen?
Wirst du den kalten Nebeln dann entsteigen?

Und wirst das Dunkel du der Nacht bezwingen,
Mit grossen Augen friedvoll dich mir neigen?
So tritt doch aus der Zeiten Schattenreigen,
Dass ich dich nahen seh auf Traumesschwingen!

Ach steige, immer tiefer, zu mir nieder,
Dass unter deinem Laecheln ich erwarme,
Dass mir ein Seufzer deine Liebe beichte,

Beruehre mit den Wimpern mir die Lieder,
Lass spueren mich die Schauer deiner Arme -
Gelibte du und ewig Unerreichte!

(Tradus de Dieter Roth)

 Mihai Eminescu


Geliebte, Wenn ich Denke...

Gelibte, wenn ich denke an unse Los zuzeiten,
Dann sehe ich das Eismeer von mir sich fernhin breiten;
Am winterlichen Himmel ist weit kein Stern zu sehen.
Es starrt der gelbe Mond nur, ein Fleck, aus seinen Hoehen;
Doch ueber tausend Schollen, die mit dem Wasser triften,
Haelt fluegellahm ein Vogel sich einsam in den Lueften,
Indessen die Gefaehrtin gen Abend weiterzieht
Und mit der Schar der andern den Blicken bald entflieht.
Er sieht ihr nach, solange sein Aug das Bild noch haelt,
Nichts reut ihn, nichts erfreut ihn... Und waehrend er schon faellt,
Versetzt er in Sekunden um Jahre sich zurueck.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ach, Liebste, immer ferner entschwindet uns das Glueck,
Mit jedem Tag verduestert sich mehr und mehr mein Sinn,
Du aber schwingst dich weiter zu ewigem Tagen hin.

(Tradus de Dieter Roth)
 

Mihai Eminescu


So Duftig

Du gleichst der weissen Kirschenbluete,
So duftig bist du, jung und zart;
Mein dunkler Lebenspfad ergluehte
In deiner Engelsgegenwart.

Den weichen Tepich ruehrst du kaum,
Die Seide knistert unterm Tritt;
Vom Kopf bis zu den Sohlen Traum,
Schwebst du im leichten Hauche mit.

Und aus des langen Kleides Falten
Steigst du wie Marmor auf, und gleich
Wird meine Seele aufgehalten
Im Auge glueck- und traenenreich.

Um wen die Maerchenwinde faecheln,
Der weiss, was Glueck der Liebe ist.
Hoer auf zu laecheln! Ach, dein Laecheln
Zeigt mir zu sehr, wie schoen du bist.

Fuer ewig hast du mir umduerstert
Das Aug mit wunderbarer Nacht,
Mit deinem Mund, der brennend fluestert,
Mit deiner kalten Arme Macht.

Da sinkt ein Schleier wie ein Fragen
Auf deiner Augen Uebermut:
Es ist das duestere Entsagen,
Der Schatten ist es suesser Glut.

Du gehst! Zu tief hab ich's empfunden,
Dass ich kein Recht auf dich erwarb;
Auf ewig bist du mir entschwunden;
Und meiner Seele Braut erstarb.

Ich dachte mich zu deinen Fuessen!
Nun hab' ich meine Schuld erkannt.
Den Traum vom Lichte werd ich buessen,
Ins Leere streck ich meine Hand.

Als Bild Mariens, der ewig Reinen,
Umgeben von der Engel Heer,
Erscheinst Du wohl, ich werde weinen:
Wo gehst Du hin? Kommst du nicht mehr?

(Tradus de Konrad Richter, Neubearbeitung: Wolf Aichelburg)

 

 


Der See

Auf dem blauen See im Walde
Schweben gelbe Wasserrosen,
Waehrend hell die Wellen kraeuseln,
Bebend einen Kahn umkosen.

Und ich wandle an dem Ufer,
Harre lauschend und verschwiegen,
Dass sie jaeh dem Schilf entsteige,
Sich an meine Brust zu schmiegen,

Dass ins kleine Boot wir springen,
Wo um uns die Wasser lallen,
Bis das Steuer ich verliere
Und die Ruder mir entfallen;

Dass wir gleitend fliehn, vom milden
Mond verzueckt, in Zaubertraeume -
Windhauch rausche sacht im Schilfe,
Wellensang uns zart umschaeume! -

Doch sie kommt nicht - und ich seufze
Fruchtloß, meinem Gram ergeben,
Einsam an dem blauen Weiher,
Wo die Wasserrosen schweben.

(Tradus de Zoltan Franyo)

 Mihai Eminescu


Abends am Berg

Abends am Berg hoerst du das Hirtenhorn weinen,
Herden ziehen auf, schimmernde Sterne erscheinen,
Quellwasser schluchzt klar in den Brunnentrog rauschend,
Harrest du mein, unter dem Lindenbaum lauschend.

Sieh, wie der Mond hell und erhaben dort gleitet!
Gross ist dein Blick und auf das Laubdach geweitet,
Sterne ergluehn feucht auf azurenem Grunde:
Sehnsuchtgetraenkt, nachdenklich ist diese Stunde.

Wolken ziehn auf, Strahlen durchspruehn ihr Gewuehle,
Huetten im Mond ragen mit altem Gestuehle,
Knarrend im Wind schlenkert der Schwengel die Buerde,
Rauch fuellt das Tal, Floetenlaut toent aus der Huerde.

Muede vom Feld, Sensen geschultert, die Maeher
Kehren nun heim: klappert das Klopfbrett schon naeher;
Glocke und Zeit klingen im Abend zusammen -
Aber mein Herz facht seine Liebe zu Flammen!

Warte nur, bald wird sich im Dorf nichts mehr regen,
Warte nur, bald eil'ich beschwingt dir entgegen,
Unter dem Baum soll uns die Nacht ganz gehoeren,
Stundenlang will Liebe und Treu ich dir schwoeren.

Haupt ganz an Haupt, innig verschlungen im Raume,
Hoch ueberhaupt von diesem uralten Baume,
Schlummern wir ein. - In solcher Nacht zu entschweben,
Wer gaebe nicht freudig dahin wohl sein Leben!

(Tradus de Alfred Margul-Sperber)
 

Mihai Eminescu


Schlummermate Vögel

Schlummermatte Vögel fliegen
In die Nester, wo sie sacht
Sich im Laubverstecke schmiegen –
Gute Nacht!

Quellen seufzen im Gesteine,
Schweigen deckt die Wälder zu;
All die Blumen ruhn im Haine –
Schlaf auch Du!

Schwäne, die den Teich durchgleiten,
Suchen Rast am Ufersaum,
Mögen Engel Dir bereiten
Süßen Traum!

Sieh, der Vollmond steigt nach oben,
Strahlend hell in Märchenpracht;
Traum und Einklang sind verwoben –
Gute Nacht!

(Tradus de Andrea Johrend)