Guten Tag aus Moskau,

wo wir heute schlimme Stunden erlebten. Die Schwiegermutter einer Bekannten von mir war an der Metrostation „Ljubjanka“, als dort der Sprengsatz explodierte – doch sie hatte Glück und kam mit dem Schrecken davon (siehe auch meine Bericht auf http://www.reitschuster.de ).

Ich machte heute eine tragikomische Erfahrung: Ich gehe in der Mittagspause manchmal schwimmen in einen Fitnessclub bei meinem Büro, und der ist zu jeder Uhrzeit tagsüber überfüllt mit Männern im mittleren Alter, dicken Goldketten und sehr teuren Wagen. Ich habe da früher schon an vielen "propuska", also Passierscheine der Polizei etc. gesehen, manche fahren sogar mit Blaulicht vor. Heute habe ich tagsüber extra zweimal reingeschaut - vom Schwimmbad über den Box-Saal bis zum Kraftraum war alles total leer. Der Club (dessen Eintrittskarte wohl so viel kostet, wie ein Polizei-Offizier im Jahr (!) verdient), ist in der Nähe vom Innen-Ministerium und diversen Polizei Kasernen. Wenn diese Bande an den normalen Arbeitstagen arbeiten würde, statt rund um die Uhr im Fitnessclub rumzuhängen und in dessen Sauna illegale Geschäftchen zu machen („wir regeln dieses Problem für Deine Firma, wenn Du großzügig bist…“ oder „Mit welcher Wache hast Du Probleme? Können wir regeln), hätten sie vielleicht solche Terroranschläge verhindern können….