Ich schreibe beim Tumblr-Blog "Fotoschraubr" mit. Und stelle mich da erst mal vor:

-> http://fotoschraubr.tumblr.com/post/14974352547/huhu-ich-bins-sven-vita

"Als Herr Rollinger mit der Idee eines Fotoblogs “für Knipser” ankam, also weniger Tech-Geschwurbel und Schwanzvergleiche, dafür mehr Motiv und Motivation, fand ich die Idee super.

Ich fotografiere schon seit ich irgendwas um die 7 oder 8 Jahre alt war. Meine erste Kamera war eine Agfa Agfamatic Sensor, keine Ahnung mehr, ob das die 100 oder 200er war (die 300-er nicht, die hatte einen Belichtungsmesser, sowas hatte meine nicht), jedenfalls mit Würfelblitz.

Danach kam dann eine andere, an die ich mich nicht mehr erinnern kann, nur, dass die diesen anderen Einwegblitz-Typ hatte, so eine Stange mit 8 Blitzen zu zwei 4-er Reihen nebeneinander.

Gegen Mitte der 80ger muss das dann gewesen sein als ich die erste Spiegelreflexkamera bekam. Ein einfaches Teil, der Belichtungsmesser war ein Zeiger im Sucher, der nach dem “Kimme-Korn”-Prinzip die korrekte Belichtung anzeigte. Objektiv war Anfangs irgendein 18-55 oder so. Marke? Keinen Schimmer. Irgendwas günstiges. Vom Otto-Versand oder ähnliches. Ende der 80-ger bastelte ich dann sogar im Rahmen der Schülerzeitung mit dem Dunkelkammer-Equipment meines Vaters Schwarzweißbilder im abgedunkelten Badezimmer, so mit Film selbst entwickeln, Negative auf verschiedene Fotopapiere projezieren, durch Chemie-Wännchen schleifen und allem drum und dran. Das hat mir einiges gebracht, wie ich im Nachhinein, nämlich volle 25 Jahre später, bemerkte, was das Verständnis betrifft, mit RAW-Daten einer digitalen Kamera umzugehen.

Vom Ende der 80-ger bis zum Ende der 90-ger fotografierte ich mit dem Teil und einem 18-105mm-Objektiv drauf alles, was in meinen diversen Fotoalben zu sehen ist. Dann war irgendwann die Batterie des Belichtungsmessers alle. Und ich habe mir meine erste Digitalkamera gekauft.

Ein fürchterliches und viel zu teures Teil für die grottigen Bilder, die sie lieferte, von Agfa (naja, verklärte Kindheitserinnerungen, was soll ich sagen…) “ePhoto CL30 Clik!” hieß das Teil, hatte als “Film” eine Disketten-Totgeburt von iOmega drin, ich dachte halt, hey, 40MB zum Wechseln, das ist günstiger und mehr als alles, was es sonst noch gab zu der Zeit. Wir hatten ja nix.

2003 dann habe ich mir die erste “richtige” und wirklich gute “Digiknipse” angeschafft. Nach ein paar Jahren, in denen ich kaum Fotos machte - ich merke das schmerzhaft an der Lücke zwischen den letzten Bildern in den Fotoalben und den ersten in den digitalen “Alben”. Eine Minolta “Dimage Z1”. 3 Megapixel, eine super Lichtausbeute, 10-facher optischer Zoom. Noch ohne Bildstabilisator, ich vermute, das ist der Grund, warum ich heute Belichtungszeiten “aus der Hand” schießen kann wie wenig andere. Dieses Teil jedenfalls begleitete mich bis Herbst 2010 und mit dieser Kamera machte ich einige Bilder, die ich mir bis heute immer wieder gern ansehe. Die Bilder waren in meinen Augen zum Teil besser als alles, was ich vorher, auch mit der alten analogen SLR, zustande bekommen habe.

Und genau deswegen reichte sie mir dann irgendwann nicht mehr. Ich denke, ich habe mit dieser Kamera das, was man mit einer “Digiknipse” machen kann, wirklich ausgereizt. Nachdem ich dann auf ein paar Reisen auch immer mal eine SLR meiner Reisebegleitung in die Finger bekam und mir der Unterschied zwischen Bildern, die ich damit machen konnte und denen, die ich von meiner Digiknipse runterzog, einfach zu offensichtlich wurde, habe ich mir letztes Jahr dann meine erste “richtige” digitale SLR gekauft.

Mit einer Nikon D90 fotografiere ich also seit nun knapp anderthalb Jahren. Mit den Möglichkeiten, die ich mir damit erarbeitete, stiegen dann rasend schnell auch die Ansprüche, so dass ich inzwischen wohl eine recht ansehnliche Ausrüstung an Objektiven und Zubehör zusammen habe. Die ich ohne das langsame Lernen an Geräten, in die ich mich einarbeiten konnte, weil sie mehr konnten als ich, bis alle technischen Grenzen, die diese Dinger aufwiesen, am Ende doch erschlossen waren, mit all den vorangegangenen guten und schlechten Erfahrungen, der Freude, wenn etwas mit den damaligen Mitteln “trotzdem klappte” und der Enttäuschung, wenn es technisch einfach nicht machbar war, nicht, weil ich es nicht blickte sondern weil die Grenze der Technik einfach erreicht war, wahrscheinlich nicht so schätzen würde, wie ich es tue.

(Foto: Karan)


Denn es macht mir einen Schweinespaß, jetzt wieder die eigenen Grenzen auszuloten, denn freilich nutze ich die Möglichkeiten, die mir diese Ausrüstung bietet, noch lange nicht, ich dürfte wohl auch noch viel “falsch” machen, die Grenze ist nicht mehr die Technik sondern “nur” meine eigenen Fähigkeiten, Kenntnisse und Ideen. Und die lassen sich steigern. Da ist noch viel, viel Luft und ich bin sehr neugierig, was da noch kommt. Ich liebe es ja, Landschaften zu fotografieren, ich bin weniger der “Leute-Fotografierer”, z.B. - mit meinen Landschaften bin ich auch schon halbwegs zufrieden, wenn es darum geht, das Gefühl, das ich an einem Ort habe, in einem Bild festzuhalten. Überrascht hat mich ganz neu, dass ich auch gern Makros mache, ein paar meiner absoluten Lieblingsbilder der letzten Zeit sind welche.

Wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja auch mal irgendwann, bessere “Leutebilder” zu machen…. ;-) "