Vortrag von Eugen Macko, am 27.11.2014 in „Eine Welthaus“. Veranstalter: Esperanto Klub München.

Was könnte die Europäische Union aus der Geschichte des Vielvölkerstaates der Habsburgermonarchie lernen?

Interdisziplinäre Betrachtung des Problems, aus dem Inter-Völkischen Bereich, Inter der Philosophie, Geschichte, Politik, Soziologie, und Sozialpsychologie.



I. Teil der 5 Teiligen Vortragsreihe: Austria ist anders als klassisch erscheint.



Das klassische Denken ist in der Philosophie und teilweise auch schon in der Internationale Politik überwunden worden. Es ist Zeit, dass die Erkenntnis dieser Entwicklung auch an das Verständnis der realen Geschichte angewendet wird.

Können wir etwas, oder was können wir aus der Geschichte lernen?

Nicht nur irgendetwas, sondern für die Gegenwart aktuell nützliches.

Die geschichtliche Entwicklung in der Gegenwart erreichte aktuell die Globalisierung, welche mit Internationalisierung eng verbunden ist. Um wiederum Internationalisierung zu verstehen ist es Notwendig auch die Nationalisierung zu verstehen.

Sowie im 17. und 18. J. h. in Europa das wichtigste geschichtlich-sozialpolitisches Ereignis und Entwicklung die Nationalisierung der Völker war, in unsere Gegenwart ist der Prozess der Internationalisierung das wichtigste geschichtliche Ereignis diese Art.

Ein Versuch wäre lehrreich zu verstehen, warum der Vielvölkerstaat Austria unfähig wurde sich zu einem International Europäische Gemeinschaft weiterzuentwickeln, obwohl Anfang des 20. J. h. die Ansätze am ehesten von allen anderen europäischen Staaten dazu gehabt hätte. Zweckmäßig wäre vielleicht, für die Intention der Weiterentwicklung der Europäischen Union, aus diesen Fehlern zu lernen.



1.- Über Jahre, bei der Durchfahrt mit dem Auto in Wien, hat mir die Aufschrift am Rande der Straße „Wien ist anders“ Kopfzerbrechen bereitet.

Dass die Aufschrift, die deutschen Touristen ziele, habe ich schon lange verstanden. Aber die Gedanken, die dahinter stehen könnten und diese Aussage begründen würden, beschäftigt mich noch immer.

Gefühlsmäßig, nach mehr als 40 Jahren Deutschlandaufenthalt, habe ich auch schon verstanden. Besonders als ich im Auto vom bayerischen Rundfunk zu den Wiener Programmen übergewechselt habe. Die Sprache ist dasselbe, aber trotzdem eine andere Lebensauffassung, anderes Lebensgefühl strahlt aus diesen Wellen.

Was kann dafür der Grund sein? Warum ist Wien anders? Warum ist Austria anders?



2.- In der Geschichte habe ich nach Antworten gesucht. Den ersten Wegweiser habe ich in meinem, in der Studentenzeit erlebten „beleidigt-sein“ gefunden (was ich damals so empfand).

An der Münchener Universität habe ich Politologie als Nebenfach, für mein Philosophiestudium gehört. Damals eine neue Wissenschaft. Prof. Gottfried-Karl Kindermann aus USA zurückkommend, bekam den Katheder für „Internationale Politik“ 1967 in München. Vorher war er an der Chicagoer Universität Assistent bei Hans Morgenthau, dem Begründer der Theorie von „Macht und Frieden“, der damaligen offiziellen Methode de Außenpolitik der USA.

In einem Fallseminar über Österreich sagte er: „Austrias auseinander brechen hat wesentlich bestimmt das Entstehen des Nationalismus und das sogenannte Ausgleich mit den Ungarn.“ Nach dem ist für mich, der vorher sehr verehrte Professor, (ich war für ihn offensichtlich auch sympathisch, da er mir sogar angeboten hatte bei ihm zu promovieren; ich wollte aber nicht mehr von der Philosophie abweichen) ist mir plötzlich unsympathisch geworden.

Nach mehr als 30 Jahren, nach dem für mich Bewusstgewordenen „Internationalität“ und einiger weiteren Überlegungen erschien mir meine damalige Einstellung in einem ganz anderen Licht, dem ich jetzt analytisch nachgehen möchte. Sozialpsychologisch und Internationalpolitisch Klärende Inhalte möchte ich in der Geschichte des Habsburger Reiches suchen, der Jahrhunderte lang die Völker im Mitteleuropa beherrschte und dabei in dialektischen Gegensätzen ihr Verhalten, Einstellungen und Bewusstsein beeinflusste.

Warum diese mittelalterlichen Geschichten thematisieren? Weil Hilfe für die Verständnis und damit auch für Lösungen hochaktueller Probleme der Europäischen Union in der Gegenwart beitragen könnten. Dessen Ursprung hier in Europa, hauptsächlich in diese mittelalterlich geschichtliche Zeit wurzelt.



3.- Die Habsburger Monarchie beherrschte Jahrhunderte lang Mittel-Europa, bis eine neue, universelle Entwicklungsstufe der Demokratie notwendig geworden ist. Bürgerliche Revolutionen zerstörten die alten Standesordnungen, welche früher für die Beherrschung verschiedener Völker Alibi geleistet haben. Parallel mit der bürgerlichen Demokratie, das Selbstbewusstsein der Völker emanzipierte sich zu Nationen.

Die alte klassische Ordnung welche sich noch seit der altgriechische Auffassung über Rom durch das ganze Mittelalter gehalten hat, wurde durch die neue sozialpolitische Entwicklung überwunden. Die Griechen haben den menschlichen Unterschied der Herren und Sklaven noch für natürlich gehalten, obwohl auch schon in der Antike zwischenmenschliche Probleme gab damit. Der Erfolg des Christentums hat nicht zuletzt aus der versprochenen Befreiung der Sklaven resultiert.

Als dann das Christentum im Mittelalter die Macht übernahm, nicht das das Ungleichheitsprinzip überwunden hätte, sondern im Gegenteil, es wurde als „Gottes Wille“ deklariert. Einerseits blieben die Herrschenden, die dann noch sogar zum Adel veredelt wurden, andererseits waren nur die Knechten, für die gemeine Arbeit.

Diese Ordnung schien einige Jahrhunderte sozialpolitisch ziemlich stabil, nicht nur „natürlich“ wie bei den Griechen, sondern sogar von „Gott gewollt“. Die Herrschenden hatten nur wenige Probleme mit dem Volk, sie konnten miteinander Kriege führen. Die Umwandlung hat auch mehrere Jahrhunderte gedauert, welche mit der Entwicklung der Wissenschaft und Technik einherging.



4.- Das Bürgertum hat dann den Beweis für die Revolutionen geliefert, dass es mit der alte klassische Ordnung zu Ende gehen muss. Die formal privilegierten Adligen waren nicht Fähig den neuen wirtschaftlichen Konkurrenz standzuhalten, viele verarmten oder verfielen in Dekadenz. Also mit der vorher geglaubten klassischen Ordnung in Gottes Namen Nichts mehr stimmte.

Die Bürger haben sich aus dem Volk emporgehoben, somit waren sie gegen die alten Standesprivilegien, welche sie von der Politischen Macht fernhalten sollte. Obwohl viele Bürger Reich geworden sind, oft reicher als die alten Adligen, waren nicht zahlreich genug um die politische Macht zu übernehmen. Die ewige Unzufriedenheit des Volkes kam als willkommene Verbündete.

Gleichzeitig geschah mit der Erhebung des Bürgertums auch die Strebung der Völker zu der Ausbildung der eigenen Klassischen Kultur, mit der eigener klassischen Sprache. Gerade deshalb, weil die mittelalterliche Habsburger Monarchie zu den einen der stärksten Imperien gehörte und die Territorialklimatische Bedingungen für die Mittelalterliche Wirtschaft besonders günstig waren, hat es auch ihr Zusammenbruch länger gedauert.



5.- Großbritannien, Spanien und die nördlicheren europäischen Länder haben weitaus ungünstigere Lebensbedingungen gehabt und dadurch wurden aus sich selbst zur Weiterentwicklung, oder zur suche von neuen Lebensräumen getrieben. Nach der Entdeckung Amerikas wurden zuerst aus diesen Ländern die Auswanderungsströme losgegangen und somit die sozialen Spannungen gelockert oder auch aufgelöst. Damit für die bürgerliche Emanzipation und Industrialisierung Raum gegeben.

In der unmittelbaren Nachbarschaft zum Habsburger Reich, die schärfsten Konkurrenten Preußen und Frankreich, haben sich die sozialen Spannungen ähnlich und sogar viel mehr angespannt. In Frankreich brach dann die bürgerliche Revolution aus und wischte die dekadente Monarchie weg.

Selbst Preußen konnte sich den neuen sozialen Umständen besser anpassen als die Habsburger Monarchie, wessen vorherige Vorteile sich dialektisch, in Nachteile umgewandelt haben. Diese Umstände erschwerten, die Entwicklung und die Erkennung in der neuen geschichtlichen Situation, die Macht des Bürgertums in der Verbindung mit dem Völkischen.

Die Adeligen Herrscher waren beschäftigt mit der Verteidigung der eigenen Macht in der Monarchie gegen des Bürgertums, sodass ihnen entgangen ist diese Werte wahrzunehmen, welche sich unbeachtet durch Jahrhunderte in den Zwischenmenschlichen Beziehungen der Verschiedenen Völker gebildet haben. (Zwar hat der Kaiser dann auch ungarisch gelernt, das hat aber die anderen Völker eher verärgert.)

Sie versäumten auch, sich rechtzeitig mit dem Problem der Internationalisierung zwischen den Völkern, nach dem neu entstandenen Nationalbewusstsein auseinanderzusetzen. Obwohl sie aus der eigener Staatsgeschichte dafür genug Vorlagen gehabt hätten. Stattdessen versuchten sie den feudalen Ständesystem zu retten, indem sie die Nationalitäten gegeneinander hetzten, nur um die bürgerliche Entwicklung zu schwächen.

Damit haben sie, (wie es später in der Geschichtsforschung erkenntlich geworden ist), das Ganze Inter-völkische (später das Inter-nationale) Staatswesen geschwächt und sonach im Internationalen Konkurrenz nicht mehr bestehen können. Energien wurden im gegeneinander der Nationen verpufft, was dann anschließend zur verlorenen Kriegen und Zerfall des Vielvölkerstaates geführt hat.



6.- Die Jahrhunderte lang gewonnene Erfahrungen der Verschiedenen Völker miteinander in der Habsburger Monarchie, wurden dann hauptsächlich in die USA exportiert. Dort haben sich, mit den Erfahrungen aus dem geistigen Komplex (Aufeinander-wirken des Verschiedenen), zahlreiche Wissenschaftler etabliert und sogar neue Wissenschaftsgebiete weiterentwickelt (z.B. Soziologie, Psychologie, Sozialpsychologie, Politologie mit Internationale Politik). Für ihre Arbeit (welche viele in ihre ursprüngliche Heimat nicht weiterentwickeln konnten) zahlreiche von ihnen haben die höchste wissenschaftliche Anerkennung, den Nobelpreis bekommen.

Es wäre nun an der Zeit (nachdem das Problem des Miteinanders der Verschiedenen Völker und Nationen, in der Europäischen Union höchste Stufe der Aktualität erreicht hat) wenn sich die geschichts-und geisteswissenschaftliche Forschung damit beschäftigen würde, welche Einflüsse positiv und welche negativ das Zusammenleben der verschiedenen Völker, nun in diesem Fall konkret in der Habsburger Monarchie, beeinflusst haben konnten. Dafür haben wir genug Unterlagen aus der Geschichte, um konkret zu bleiben.

Anstatt der bisherigen klassisch geschichtlichen Forschung, die aus der Mythologie nach irgendwelchen bleibenden Substanzen sucht, welche sich dann als ewige Werte durchhalten sollten. Welche aber mit der Wirklichkeit und der freie Entwicklung der Zeit nicht mehr übereinstimmen konnten.

Anders gesagt, zu Zeit ist es „dialogische“ Erforschung der Geschichte notwendig.

D.h. Verschiedene Interpretationen und Meinungen von der Historie sollen nebeneinander gestellt und von Fachkräften nach gemeinsam akzeptierten Lösungen gesucht werden.



7. - Die USA haben zwei große politische Probleme der Geschichte der Neuzeit existenzbejahend auflösen können, welche aber die Habsburger Monarchie zersetzte.

a.) Durch die universalgeschichtliche Entwicklung der Demokratie entstandene Gegensätze zwischen den bestehenden Standesordnung und die neue Bürgerliche Ordnung. Die gesellschaftlichen Vorteile aus den Adelsprivilegien haben keine Bedeutung mehr gehabt.

b.) Mit der Bürgerliche Entwicklung entstandene nationale Emanzipation der Völker, welche bald anschließend in nationalen Gegensätze mündeten, wurden in eine gemeinsame Nationalsprache vereint.



8.- Einige der letzten Herrscher in der Habsburger Monarchie erkannten auch schon durch die Revolutionen existenzbedrohende Situationen, sie fangen an aber zu spät zu handeln. Mehrere der kleineren Europäischen Monarchien reagierten adäquater und ließen bürgerliche Verfassungen rechtzeitig zu, von welchen einige sogar noch bis zum heute existieren können.

Die Habsburger Monarchie die nach ihre Mittelalterliche Erfahrung im Verhältnis zu den konkurrierenden Europäischen Monarchien fest im Sattel sitzen schien, hat sich nicht erlauben wollen etwas den Franzosen, oder den Preußen nachzumachen. Alle diese im Mittelalter noch den Habsburgern nachstehenden Mächte, haben aber rechtzeitig noch die Wende zum bürgerlichen Ordnung akzeptiert und im politischen System herein gelassen.

Was ist für uns in der Gegenwart, noch aus diese Geschichte interessant? Was könnten wir, kritisch durchgedacht, von diesem Vielvölkerstaat lernen, für unsere viel-völkisch Europäische Union? Was könnten wir übernehmen und was wir lasen sollten?



9.- Welche sind die Wurzeln der Habsburger Monarchie? Das Wort Austria ist althochdeutschen Ursprungs und bedeutet „östlich“. Im 12. J. h. ist in eine Urkunde als Markgrafen Bezeichnung zu finden und zuerst nur das jetzige Niederösterreich so genannt worden. Später im Mittelalter wurde im lateinischen Kontext, das Erzherzogtum Österreich lateinisch so genannt. Ab den 15. J. h. wird dann das ganze Imperium des Haus Habsburg Austria genannt.

Die Wurzeln der Habsburger Monarchie ragen in 13. J. h. zurück. Ab diese Zeit beherrscht das Habsburger Haus mit kleineren kriegerischen Unterbrechungen ganz Mitteleuropa.

Es ist für unsere Zeit politisch besonders interessant geworden, was Jahrhunderte hämisch den Habsburgern vorgeworfen wurde, „dass sie nicht mit kriegerischen Eroberungen, sondern mit Heiratsverbindungen“ Europa vom Atlantik bis zum Schwarzen Mehr beherrschten.

Diese Schlaue politische Methode, würde sogar in unsere Zeit passen, wo wir in Europa sowieso keine Kriege mehr führen können, wen die National-bürgerlich-Republikanische Verfassungen, (welche auch die Europäische Union an mehr Annäherung bremst) die Staatsoberhäupter daran nicht hindern würden. Es wurden damals auf diese Weise Völker, immer wieder, wenigstens auf gewisse Zeit, ohne Kriege friedlich miteinander verbunden.

Die Mehrheit bei einem Volk hatte damals sowieso keine Möglichkeit gehabt für die notwendige Bewegung im Raum, um die faktische Verschiedenheit, welche sich durch die diversen Sprachen und Dialekte geäußert hat zu erfahren. Sie machten und glaubten dass, was ihnen vorgemacht und befohlen wurde. Glauben haben sie gewechselt, waren sie freundschaftlich oder feindschaftlich zu den Fremden Völkern, so wie die Herrschenden es gewollt haben.



10.- Friedenswille kam zum Ausdruck auch in der allegorisch, als Göttin verehrten, als weibliche Figur dargestellte Austria. Das Bürgertum sollte die weibliche Herrschaft willkommen heißen, statt des harten Heldentums, die noch aus der griechischen Antike übliche, beliebte Symbolik der Staaten.

Allerdings beim Bau des Österreichischen Parlamentes durfte, nach dem Protest der Nationalisten, nicht als Obersymbol erscheinen, sondern nur an die Einheitssymbol des Vielvölkerstaates unter der zusammenhaltenden weiblicher Macht. Deshalb musste wieder die griechische Mythologie mit Palas Athene, als diplomatische Lösung herhalten.

Aber selbst dieser Kompromiss mit den griechischen Göttern, zurück in die Geschichte, konnte mit der Christentum verweichlichte weiblichen Macht, die verschiedenen Völker nicht zusammenhalten, gegenüber den wiedererwachten klassisch gewaltigen griechischen Göttern, nun im nationalistischen Gewand.

Dazu musste die klassische Geschichte noch einige tragische Schritte durchmachen, um die eigene Grenze zu erfahren und dann erst folglich der Vernunft zu gehorchen.



11.- Zuerst ging aber die dialektische Zersetzung des Vielvölkerstaates weiter vor sich, was die „Frau Göttin Austria“ nicht mehr verhindern konnte, nicht mehr selbst in ihrem neuen, bürgerlichen Gewand. Die Völker haben ihre natürliche Krafft entdeckt und in klassisch-idealistische Formen eigebunden, um dann jeder nur sich selbst, ohne die Verbindung zum anderen zu behaupten. Nationalismus wurde zum neuen Ideal, aus den alten Wurzeln des klassischen Idealismus der Antike.

Die Völker Europas haben sich nach dem antik-griechischen Muster zur Nationen emanzipiert, ihre klassische Kultur mit eigener Nationalsprache ausgebildet und heroisch, jeder sich selbst, in der Umgebung behauptet, gegenüber den Anderen.

In den Hauptstädten der Nationen begann der Aufbau der klassischen Architektur, in der Nachahmung der griechischen Tempeln und Heldenstatuen an Hauptplätzen, welche auch noch heute als touristische Attraktionen, in den Städten der ehemaligen Monarchie gelten.



12.- Es fällt mir eine Geschichte ein, die ich noch vor einigen Jahren in Prag erlebt habe. Mit einen Münchener Esperantisten haben wir einen Spaziergang unternommen. Er bemerkte begeistert, wie viel Ähnlichkeit in der Architektur zu Wien, ja sogar auch zu München für ihn auffiel. „Ja, das ist der Einfluss von Österreich“- meinte er.

Hier ist es interessant exemplarisch nachzufragen; wie er dies gemeint hat, um zu erkennen nach welchem Denkmuster er dies gesagt hat. Nach der alten klassischen, oder den gegenwärtig aktuell, dialogischen?

a.) Nach dem klassisch nationalen Denken, „Österreich“ wird als eine „Nation“ verstanden. Was geschichtlich nur eine kurze Zeit stimmt, (so nur c. a. 100 Jahre) nachdem der Vielvölkerstaat Austria auseinanderbrach. Nach diesem Denken will auch das ganze Habsburger Reich Österreich-national verstanden werden, dass sozusagen aus einem substantiellen Wesen des deutsch-österreichischen, entstanden und die anderen völkischen Elemente nur akzidentell bei Imitationen gedient haben sollen.

b.) Oder ist das jetzige „Österreich“, nach dem „dialogischen neuen Denken“, auch nur ein Teil von dem zusammengesetzten Ganzen eines Mitteleuropäischen Reiches, genannt „Habsburger Monarchie“, wo das gegenseitige Aufeinander Wirken der Verschiedenen Völkern, entscheidend und wesentlich gewesen war.

Die Weisen der beiden Überzeugungen beinhalten den ganzen Sprengstoff, dass den Vielvölkerstaat des Habsburger Reiches am Anfang des 20. J. h auseinandergebrochen hat.



13.- Die Nationalisten wollen dies nach dem alten klassischen Denken (griechischen Ursprungs) substantiell „beweisen“, dass z. B. Budapest „rein“ aus dem ungarischen Wesen entstanden ist, oder Prag aus dem tschechischen, oder Berlin aus dem deutschen, oder Wien aus dem österreichisch-deutschen (was allerdings als Nation am wenigstens zutrifft) usw., usw..

Das Problem ist nur dass ihre „Beweise“ im Dunklen der irrationalen Mythologien des Völkischen verschwunden bleiben und mit der Realität nur sehr wenig zu tun haben.

Am ehesten trifft bis in den heutigen Tage zu, dass Österreichs Nationalismus eine dialektische Reaktion auf die großdeutsche Bestrebungen ist, wobei das eigentliche Einfluss das sich im Vielvölkerstaat des Habsburger Reiches befindet, völlig verdrängt wurde. Wessen Belege mehrfach bis in unsere Tage, soziologisch, psychologisch und sozialpsychologisch zu finden sind.

Z.B. im Namensverzeichnis des Wiener Telefonbuches, oder in diversen Gewohnheiten, Gebräuchen, Verhaltensweisen, welche Sozialpsychologisch auch noch heutzutage nachzuweisen sind. Mit eine relativ neue Wissenschaft, an wessen Entwicklung sogar viele Wissenschaftler beteiligt waren, die selbst aus den Stätten des ehemaligen Habsburger Monarchie stammen, diese aber verlassen mussten.

Oder, die verschiedenen Namen von der Stadt Wien, selbst sind Zeugen der Verschiedenheit, Wean, Viden, Viena, Viene, Dunaj, dann ursprünglich aus der ungarische Herrschaft stammende Benennung, Bécs, welchen dann meist die slawischen Völker übernommen haben (Bec^).

Obwohl die Realität wiederum oft gar keine Beweise braucht, es genügt nur wenn wir die Augen aufmachen und um sich schauen, dann ist es zu erfahren, dass wir, (bleiben wir nur bei diesem Beispiel der Stätte) aus dem zusammen wirken von vielen verschiedenen Elementen, durch die Zeit entstanden sind, und zwar dialogisch, weil nur so etwas, ein Dasein auf zu bauen ist, was wir dann allerdings dialektisch, gegensätzlich, sehr schnell zerstören können.



Danke für Ihre Aufmerksamkeit.





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